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pixabay.com | AgencjaAIAC | Auch diesmal hat das Umweltinistitut in allen untersuchten Bieren Rückstände von Glyphosat nachweisen können. Der Trinkwasser-Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter wird von allen überschritten.

© pixabay.com | AgencjaAIAC | Auch diesmal hat das Umweltinistitut in allen untersuchten Bieren Rückstände von Glyphosat nachweisen können. Der Trinkwasser-Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter wird von allen überschritten.

Weiterhin Rückstände von Glyphosat in deutschen Bieren

Letztes Jahr fand das Umweltinistitut Glyphosat in den 14 beliebtesten deutschen Bieren. Die Presse berichtete weltweit. Über 22.000 Menschen schlossen sich unserer Forderung an die Brauereien an, den Stoff aus dem Bier zu verbannen. Etwas mehr als ein Jahr später haben wir erneut nach Glyphosat im Bier gesucht.

Das Ergebnis der Untersuchung ist:

  • Auch diesmal hat das Umweltinistitut in allen untersuchten Bieren Rückstände von Glyphosat nachweisen können. Der Trinkwasser-Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter wird von allen überschritten.
  • Die Werte sind jedoch im Durchschnitt um fast 80 Prozent gesunken. Offenbar passen einige Brauereien beim Einkauf von Braugerste heute besser auf. Wir werten das als Erfolg unserer Aktion im letzten Jahr.
  • Einigen Brauereien gelingt es, konstant geringe Rückstandswerte zu erreichen. Doch keine der getesteten Brauereien schafft es, das Ackergift ganz aus dem Bier verbannen. Wir vermuten, dass sich hier eine Hintergrundbelastung mit Glyphosat zeigt. Der Stoff wird alleine in Deutschland zu tausenden Tonnen jährlich verspritzt und kehrt so zu uns zurück.
  • Es gibt deutliche Hinweise auf eine Hintergrundbelastung mit Glyphosat. Hier ist die Politik gefragt: Der Stoff muss verboten werden.

Hier finden Sie die genauen Testergebnisse: Jetzt Hintergrundpapier herunterladen (pdf)

Was bedeuten die gefundenen Werte?

In absoluten Zahlen sind die gemessenen Glyphosat-Mengen klein. Dennoch sind die Testergebnisse kein Grund zur Entwarnung: Glyphosat wird von der Weltgesundheitsorganisation als DNA-schädigend und „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ eingestuft. Der Stoff steht zudem unter Verdacht, hormonell wirksam zu sein. Bei krebserregenden und hormonwirksamen Stoffen gibt es keine Untergrenze, unter der sie sicher sind. Sie können selbst in kleinsten Mengen eine gesundheitsschädigende Wirkung entfalten.

Die Tatsache, dass das Umweltinistitut bei allen Proben fündig wurden, legt zudem nahe, dass auch andere Biersorten und Biermarken bzw. Brauereien von einer Belastung mit Glyphosat betroffen sein können. Auch in Getreide und Backwaren wurde der Stoff bereits nachgewiesen. Der verbreitete Einsatz von Glyphosat führt letztendlich dazu, dass das Pestizid über die Nahrung wieder bei uns Menschen landet.

So haben wir getestet

Das Umweltinistitut hat mit einer dafür offiziell zugelassenen Methode messen lassen. Konkret bedeutet das: Im Labor wurde mit Hilfe einer Kombination von Flüssigchromatographie und Massenspektrometrie (LC-MS/MS) der Glyphosatgehalt der Proben bestimmt und über einen isotopenmarkierten Standard (PAW 078) quantifiziert.

Die Quantifizierungsgrenze lag bei 0,2 μg/l. Somit ist ein Gehalt von weniger als 0,2 Mikrogramm Glyphosat in einem Liter Bier für das Labornicht mehr messbar. Alle getesteten Biere lagen über dieser Grenze.

Glyphosat verbieten!

Ende dieses Jahres läuft die Zulassung für Glyphosat in der Europäischen Union aus. Wird sie nicht verlängert, ist der Wirkstoff bald in der ganzen Union verboten. Doch die EU-Kommission hat eine Verlängerung der Zulassung um 10 Jahre vorgeschlagen. Dagegen regt sich deutlicher Widerstand, unter anderem in Form einer erfolgreichen europäischen Bürgerinitiative.

Über den Vorschlag abstimmen werden jedoch nicht die Bürgerinnen und Bürger oder das europäische Parlament, sondern die Regierungen der Mitgliedsstaaten. Deutschland hat mit 17% des Stimmgewichts die wichtigste Stimme. Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt darf das Mittel nicht länger verharmlosen.

Das Umweltinstitut fordert: Die Bundesregierung muss für ein Verbot von Glyphosat stimmen.

Quelle

Umweltinstitut München e.V. | Karl Bär 2017

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