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Weltgipfel zum Artenschutz

EU drängt auf schärfere Regeln gegen den Handel mit wild lebenden Tier- und Pflanzenarten.

Beim heute beginnenden Weltgipfel zum Artenschutz im südafrikanischen Johannesburg wird sich die Europäische Union für ein strengeres internationales Vorgehen gegen den illegalen Artenhandel einsetzen. Sie unterstützt nachdrücklich auch eine Aufrechterhaltung des Verbots des Elfenbeinhandels.

Am 24. September werden sich Vertreter von 182 Ländern und der EU auf der 17. Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens der Vereinten Nationen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten (CITES CoP17) treffen. Sie wollen konkrete Maßnahmen zum besseren Schutz einiger der am stärksten gefährdeten Arten unseres Planeten vereinbaren. Die EU nimmt erstmals als ordentliches Mitglied teil.

EU-Umweltkommissar Karmenu Vella erklärte im Vorfeld des Gipfels: „Die EU ist stolz darauf, bei der Bekämpfung des illegalen Artenhandels weltweit eine Vorreiterrolle einzunehmen. Wir sehen CITES CoP als eine Chance, den illegalen Artenhandel und die zugrunde liegende Korruption noch härter zu bekämpfen. Durch CITES werden wir mit unseren Partnern an der vollständigen Umsetzung des neuen Aktionsplans der EU zur Bekämpfung des illegalen Artenhandels arbeiten. Wir errichten eine globale Allianz zwischen den Ländern, um wild lebende Tiere und Pflanzen in ihrem natürlichen Lebensraum zu schützen, Transitstellen zu schließen und die illegale Nachfrage auszumerzen“.

Die EU und ihre Mitgliedstaaten treten mit geeinter Stimme und einer ehrgeizigen Agenda in Johannesburg auf. Insbesondere wird die EU eine Aufrechterhaltung des Verbots des internationalen Handels mit Elfenbein unterstützen und sich nachdrücklich für die Annahme strenger Maßnahmen zur Bekämpfung des illegalen Handels mit Elfenbein, aber auch mit Nashörnern, Tigern, Menschenaffen, Schuppentieren und Palisander einsetzen.

Die EU wird vorschlagen, gegen den illegalen Artenhandel und die damit verbundene Korruption vorzugehen sowie internationale Normen für den Handel mit Jagdtrophäen festzulegen, um sicherzustellen, dass ein solcher Handel nur dann erfolgt, wenn er sowohl legal als auch nachhaltig ist. Darüber hinaus schlägt sie vor, weitere Arten von Meerestieren (Haie), Holz (Palisander) und exotischen Heimtieren (Reptilien) in CITES aufzunehmen bzw. ihren Schutz im Rahmen des Übereinkommens zu verbessern (Papageien und Säugetiere), da mit diesen Arten nicht nachhaltiger oder illegaler internationaler Handel getrieben wird.

Die Anstrengungen der EU sind Teil eines breiter angelegten Ansatzes zur Bekämpfung des illegalen Handels mit wild lebenden Tier- und Pflanzenarten. Anfang dieses Jahres hat die EU einen umfassenden Aktionsplan gegen den illegalen Artenhandel vereinbart, der bis 2020 gemeinsam von der EU und den Mitgliedstaaten umgesetzt werden soll.

Der illegale Artenhandel steht bei den internationalen kriminellen Netzwerken an vierter Stelle. In den vergangenen Jahren ist er dramatisch angestiegen. Schätzungsweise 8 bis 20 Mrd. Euro gehen jährlich durch die Hände organisierter krimineller Gruppen. Damit ist der illegale Artenhandel mit dem Drogen-, Menschen- und Waffenhandel auf eine Stufe zu stellen. Er gefährdet nicht nur das Überleben einiger bedeutsamer Arten, sondern begünstigt auch Korruption, bietet eine Finanzierungsquelle für militante Gruppen, fordert Menschenleben und enthält ärmeren Gemeinschaften dringend benötigte Einnahmen vor.

Quelle

Europäische Kommission 2016

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