Wirbelsturm „Idai“ hinterlässt Spur der Verwüstung
Der tropische Wirbelsturm „Idai“ hat im südlichen Afrika schwere Verwüstungen angerichtet. Besonders schlimm sind die Schäden in Mosambik und Simbabwe, ganze Landstriche stehen unter Wasser. Schon jetzt gibt es Hunderte Tote.
Hilfsorganisationen sprechen von den schlimmsten Zerstörungen seit vielen Jahrzehnten. Zuerst regnete es sinnflutartig, dann wütete der tropische Wirbelsturm „Idai“ über dem Südosten Afrikas, dann regnete es weiter. Längst sind ganze Landstriche überflutet. Die Regierung in Mosambik hat inzwischen den Notstand ausgerufen. Hunderttausende Menschen sind durch die verheerenden Überschwemmungen obdachlos. Viele von Ihnen harren auf Dächern aus, warten auf Hilfe und sind komplett von der Außenwelt abgeschnitten.
Mit Hochdruck arbeiten viele Rettungskräfte daran, zu Menschen in den abgelegenen Katastrophengebieten in Mosambik, Simbabwe und Malawi vorzudringen. Doch noch immer ist die Lage unübersichtlich, das gesamte Ausmaß der Verwüstung kann schwer eingeschätzt werden. Obwohl der Zyklon schon vor einer Woche über die betroffenen Regionen hinweggefegt ist, seien ganze Landesteile nur schwer erreichbar.
Die größten Schäden wurden bisher aus Beira berichtet, erklärt das Deutsche Rote Kreuz. Über 530.000 Menschen leben in der Großstadt, die vom Wirbelsturm zum großen Teil zerstört wurde. Die Stromversorgung ist komplett ausgefallen, die Mobilfunk-Kommunikation funktioniert nicht mehr und weite Teile der Stadt sind überflutet. Das größte Augenmerk der Hilfsorganisationen liege nun darauf, das Leben der vielen in Not geratenen Menschen zu retten. Allein in Mosambik werden mindestens 1.000 Todesopfer befürchtet.
Trägt der Klimawandel eine Mitschuld?
Ob der Klimawandel einen ähnlich starken Einfluss auf das Ausmaß der Katastrophe hatte, wie 2017 beim Hurrikan Harvey, ist fraglich. Damals verdunstete in den US-Bundesstaaten Texas und Louisiana aufgrund hoher Wassertemperaturen besonders viel Wasser, wodurch die Niederschläge außergewöhnlich stark waren. Hunderttausende Menschen flüchteten vor den Wassermassen, ganze Landstriche wurden verwüstet. Damals vertrat unter anderem der Klimaforscher Mojib Latif die Meinung, dass der Klimawandel eine große Rolle bei der Heftigkeit des Tropensturms gespielt hat.
Die Wassertemperaturen vor Mosambik waren jedoch keineswegs ungewöhnlich hoch. Grundsätzlich gehen Forscher davon aus, dass der Klimawandel tropische Stürme im südwestlichen Indischen Ozean eher nicht noch weiter verstärkt. Der Potsdamer Klimafolgenforscher Anders Levermann warnte im Interview mit der Thüringer Allgemeinen jedoch trotzdem davor, dass die Erderwärmung tropische Wirbelstürme wie jetzt auch in Mosambik verstärken könne. Eindeutig sind die Zusammenhänge also nicht.
Nicht ohne Grund gehört Mosambik grundsätzlich zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen afrikanischen Ländern, wie aus dem Klima-Risiko-Index von Germanwatch hervorgeht. In den letzten Jahren hatten heftige Regenereignissen glücklicherweise immer seltener starke Fluten ausgelöst. Beim letzten großen Hochwasser im Jahr 2000 kamen 700 bis 800 Menschen im Mosambik ums Leben, über 40.000 wurden obdachlos.
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Quelle
Der Bericht wurde von
der Redaktion “energiezukunft“ (jk) 2019 verfasst – der Artikel darf nicht
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Heft 25 / Herbst 2018 | „Baustelle Energiewende – Was jetzt zu tun
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