Eon mit Strategiewechsel: AKW verbleiben bei den Erneuerbaren
Der Düsseldorfer Energiekonzern will seine Atomkraftwerke nicht in seine neue Gesellschaft Uniper ausgliedern.
Sie sollen gemeinsam mit Photovoltaik, Windkraft und Co. weiter für ein gutes Geschäft bei Eon sorgen. Nach Ansicht des Unternehmens stellt dies aber keine Beeinträchtigung der zuvor angekündigten strategischen Neuausrichtung dar.
Wie neu wird die neue Eon? Am Mittwochabend kündigte der Düsseldorfer Energiekonzern an, dass das deutsche Kernenergiegeschäft nun doch bei der neuen Eon verbleiben soll. Im Dezember 2014 hatte Eon den Aufbruch in die neue Energiewelt beschlossen und wollte bis zum Ende dieses Jahres, sein fossiles Geschäft in die neu gegründete Gesellschaft Uniper ausgliedern. Die neue Eon sollte sich ganz auf das Geschäft mit den erneuerbaren Energien konzentrieren.
Nun beschloss der Aufsichtsrat einstimmig auf Vorschlag des Vorstands, dass die Atomkraftwerke und damit zusammenhängende Aktivitäten nicht ausgegliedert werden. Allerdings will man dies bei Eon nicht als Strategiewechsel verstanden wissen. „Die strategische Neuausrichtung des Konzerns wird hierdurch nicht berührt, und Eon plant nach wie vor, Uniper mit den Bereichen europäische und internationale Stromerzeugung sowie dem globalen Energiehandel 2016 mehrheitlich an die Aktionäre der Eon SE abzuspalten“, heißt es in der Adhoc-Meldung. „Die künftige Eon wird sich auf erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen fokussieren. Die deutsche Kernenergie wird kein strategisches Geschäftsfeld sein.“
Für das laufende Quartal kündigte der Energiekonzern zudem einen Wertberichtigungsbedarf in Höhe eines höheren einstelligen Milliardenbetrags an. Dieser sei vor allem durch aktualisierte Annahmen zur Entwicklung von Strom- und Primärenergiepreisen sowie der politischen Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf die erwartete Profitabilität begründet. Diese nicht zahlungswirksamen Wertberichtigungen würden zu einem erheblichen Fehlbetrag im laufenden Geschäftsjahr führen. Eon bestätigte zugleich den Ausblick für 2015 mit einem EBITDA-Ergebnis von 7,0 bis 7,6 Milliarden Euro und einem nachhaltiger Konzernüberschuss von 1,4 bis 1,8 Milliarden Euro.
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