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istockphoto.com | neneos | Die Forderungen des Papstes in Energie- und Klimafragen laufen konträr zum Handeln zweier Vatikanbank-Aufsichtsräte.

© istockphoto.com | neneos | Die Forderungen des Papstes in Energie- und Klimafragen laufen konträr zum Handeln zweier Vatikanbank-Aufsichtsräte.

Fracking-Freunde in der Vatikanbank

Zwei Aufsichtsratsmitglieder der Vatikanbank sind an der Finanzierung der Öl- und Gasindustrie beteiligt.

Das ergaben Analysen von Energydesk Greenpeace, einer Rechercheabteilung der Umweltorganisation zu Energie und Klima in London. Die Mitglieder des Kontrollgremiums der Bank, die der katholischen Kirche untersteht, stellen sich damit gegen die Forderungen von Papst Franziskus nach mehr Klimaschutz.

Im Detail geht es um die Geschäfte von Jean-Baptiste de Franssu, der neben seinem Posten als Präsident des Aufsichtsrates den Carmignac Gestion Fonds unterstützt. Der Fonds besitzt hunderte Millionen Euro schwere Wertpapiere, darunter Öl- und Gasunternehmen wie Anadarko Petroleum, Shell und Exxon Mobil.

Aufsichtsratsmitglied Michael Hintze wiederum ist Hauptgeschäftsführer eines Hedgefonds mit Sitz auf den Cayman-Inseln. Dieser hält Aktien in Höhe von umgerechnet 1,5 Millionen Euro bei den Fracking-Riesen Devon Energy und Anadarko Petroleum. Bereits im Jahr 2012 machte die britische Zeitung The Guardian öffentlich, dass Hintze in die Global Warming Policy Foundation investiert, eine Stiftung, die den Klimawandel anzweifelt und eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit unterstützt.

Im vergangenen Jahr hatte Papst Franziskus in seiner weltweit beachteten Umweltenzyklika „Laudato Si“ zu einem schonenden Umgang mit Umwelt und Natur aufgerufen und das auf Gier und Profitstreben basierende Wirtschaftssystem angeprangert. Angesichts des anthropogenen Klimawandels fordert er in dem Dokument eine weltweite Energiewende. Klar benennt der Papst auch die Hauptverantwortlichen für den Klimawandel: die „Verbrennung von fossilem Kraftstoff – vor allem von Kohle, aber auch von Erdöl und, in geringerem Maße, Gas“. Auf der Klimakonferenz im vergangenen Jahr in Paris setzte sich Franziskus‘ Gesandter Kardinal Peter Turkson mit Nachdruck für das 1,5-Grad-Ziel und für den baldigen Ausstieg aus den fossilen Energien ein.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (jm) 2016 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!

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