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„Grüne“ Hotels animieren Gäste zum Energiesparen

Sichtbare Investitionen in Nachhaltigkeit sparen Branche letztlich Geld

Kleine, sichtbare Investitionen in Nachhaltigkeit können Unternehmen der Tourismusbranche zu Kostensenkungen verhelfen. Denn wirkt ein Hotel glaubwürdig „grün“, sind Gäste eher bereit, Energie und Ressourcen wie Wasser zu sparen. Das zeigt eine im „Journal of Marketing Research“ erschienene Studie der Simon Fraser University. Teurere Bambus-Zahnbürsten machen schon einen Unterschied, während sich billige Plastik-Pendants gerade in gehobeneren Häusern sogar rächen.

Unglaubwürdigkeit ist teurer

Wenn Hotels ihre Gäste bitten, Strom und Wasser zu sparen oder Handtücher wiederzuverwenden, geht es nicht nur um die Umwelt, sondern auch ums Geld. Denn verbrauchen Kunden weniger Ressourcen, fallen geringere Kosten an. Ob Gäste der Bitte auch folgen, hängt davon ab, ob sie tatsächlich an den Willen zur Nachhaltigkeit glauben. Denn mahnt ein Hotel gehobener Preisklasse zur Sparsamkeit, obwohl es nur billige, wenig umweltfreundliche Plastik-Zahnbürsten bereitstellt, steigt der Stromverbrauch sogar.

„Das liegt zum Teil an der Scheinheiligkeit: Wenn ein Hochpreis-Unternehmen Konsumenten zum Sparen auffordert, obwohl es das selbst nicht tut, gibt es eine Gegenreaktion“, so Studien-Co-Autor und Marketing-Professor Brent McFerran. „Unternehmen sollten ihre Bitten an Kunden daher immer mit Beweisen verbinden, dass sie sich selbst Mühe geben.“ Ein möglicher sichtbarer Beleg ist eben die Nutzung von Bambus-Zahnbürsten, wie der Feldversuch in Zusammenarbeit mit einer Hotelkette gezeigt hat.

Authentizität lohnt sich stets

„Die Bambus-Zahnbürste war ein Zeichen, dass es das Unternehmen mit dem Umweltschutz ernst meint und dafür auch mehr ausgibt“, so Erstautorin Aradhna Krishna von der University of Michigan. Die Investition von zwölf US-Cent Mehrkosten gegenüber Plastik-Zahnbürsten hat sich in Hotels verschiedener Preisklassen bewährt. Denn wenn Gäste dann gebeten wurden, Strom durch Ausschalten von Licht, Klimaanlage und Geräten vor Verlassen des Zimmers zu sparen, taten sie das bereitwillig. Unter dem Strich waren die Einsparungen bei den Stromkosten hierbei höher als die Mehrkosten bei der Zahnbürste.

„Unsere Studie zeigt, dass Unternehmen mit wenig Aufwand Rundum-Gewinnsituationen herstellen können, in denen sie Geld sparen und den Verbrauch senken, was gut für die Umwelt ist“, meint Krishna abschließend. Das Team geht davon aus, dass Ähnliches auch in anderen Branchen funktioniert. Beispielsweise wäre denkbar, dass Lokale ihre Kunden dazu animieren könnten, weniger Papierservietten zu verbrauchen.

Quelle

pressetext.redaktion 2016Thomas Pichler 2016

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