Neues Mehrfamilien-Sonnenhaus-Projekt in Chemnitz
Gebäude mit insgesamt 30 Wohnungen soll zu 50 Prozent solar beheizt werden.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wie sehr dieses Sprichwort auch auf das solare Bauen zutrifft, zeigt das Bauprojekt „Solardomizil“ des Bauunternehmens FASA AG in Chemnitz. Mit dem Mehrfamilienhaus mit voraussichtlich 30 Wohnungen, das in zwei Bauabschnitten entsteht, schließt die FASA eine Baulücke in dem beliebten, zentrumsnahen Stadtteil Schlosschemnitz. Obwohl die Bauvorschriften für das Grundstück nicht optimal waren für den Bau eines Sonnenhauses, hat die FASA es geschafft, ein Gebäude zu entwickeln und zu planen, das zu 50 Prozent solar beheizt werden kann. Dazu werden in die Fassaden auf der Ostseite und der schmalen, nach Süden orientierten Giebelseite insgesamt circa 370 Quadratmeter Solarkollektoren installiert. Wärme, die gerade nicht für die Raumheizung und das warme Wasser auf rund 3.000 Quadratmeter Wohnfläche benötigt wird, wird in einem Großspeicher zwischengespeichert.
Große Nachfrage nach den Wohnungen
Der Wärmespeicher des Schweizer Herstellers Jenni Energietechnik wurde am 7. Juli erfolgreich aufgestellt. Nun kann am 10. August Richtfest für den ersten Bauabschnitt „Solardomizil I“ mit elf Wohneinheiten gefeiert werden. Die Eigentumswohnungen mit 52 bis 174 Quadratmeter Fläche sind schon fast komplett verkauft. „Wir freuen uns über das große Interesse an unseren Wohnungen im Solardomizil. In dem Käufer- und Mietermarkt in Chemnitz ist das keine Selbstverständlichkeit“, sagt Ullrich Hintzen, Vorstand der FASA AG. Mehrere Faktoren machen die Wohnungen laut Hintzen zu begehrten Objekten: die zentrumsnahe Lage in dem ältesten Stadtteil Chemnitz, die Möglichkeit, hier nachhaltig zu wohnen, vor allen Dingen aber auch die dauerhaft niedrigen Nebenkosten, die durch die große Solarthermie-Anlage ermöglicht werden. Der zweite Bauabschnitt „Solardomizil II“ wird voraussichtlich 18 Wohnungen haben, sofern nicht noch Käufer zwei Wohnungen zusammenlegen wollen. Das komplette Gebäude soll Ende 2018 fertig gestellt sein.
Von der Straße aus ist von den großen Solarthermieflächen kaum etwas zu sehen. Das Gebäude sieht aus wie ein herkömmliches Mehrfamilienhaus. Die Ausrichtung war durch den Bebauungsplan vorgegeben, so dass es nicht möglich war, mehr Solarkollektoren an der Südseite zu installieren, so wie es für einen hohen Solarwärmeertrag im Winter optimal wäre. Zudem musste der Neubau zu den solar beheizten Gebäuden passen, die in unmittelbarer Nachbarschaft stehen. Hier hat die FASA AG bereits sieben Einfamilienhäuser gebaut, die zu großen Teilen solar beheizt werden. „Wir haben ein tolles, innovatives Bauamt. Dort ist man den erneuerbaren Energien gegenüber sehr positiv eingestellt“, lobt Hintzen die örtlichen Entscheider. Aus dem Bauplatz habe FASA das Beste für eine zukunftsfähige Energieversorgung herausgeholt.