New Yorker Klimawoche: Großkonzerne gehen beim Klimaschutz voran
Klimapolitik ist keine Domäne der Staaten mehr. Auf der New Yorker Klimawoche zeigt sich, dass einige Großkonzerne sich ehrgeizigere Klimaziele setzen als viele Staaten. Von Christoph Müller
Selten stand der Multilateralismus so sehr im Zentrum wie bei der UN-Generalversammlung, die vergangene Woche begann. Der Grund dafür ist US-Präsident Donald Trump, der Nationalismus predigte. „Wir lehnen die Ideologie des Globalismus ab und folgen der Doktrin des Patriotismus“, sagte der US-Präsident vor der Versammlung.
Dem hielten nahezu alle Staats- und Regierungschefs der Welt entgegen, darunter EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker: „Der multilaterale Ansatz ist unsere einzige Chance die Zukunft unseres Planeten zu gestalten in einer Weise, die für alle akzeptabel ist.“
Dabei beziehen sich beide auf einen Multilateralismus auf der Ebene von Nationalstaaten. Parallel zur UN-Generalversammlung war aber noch eine weitere Form des Multilateralismus zu beobachten – bei der gerade stattfindenden New Yorker Klimawoche. Hier stehen nicht so sehr Nationalstaaten im Vordergrund sondern Städte, Bundesstaaten, Firmen, Stiftungen und die Zivilgesellschaft.
Patricia Espinosa, die Chefin des UN-Klimasekretariats, sagte zu diesem Ansatz: „Regierungen geben die Richtung in der Klimapolitik vor, aber allein können sie die Herausforderung nicht meistern und brauchen die Unterstützung aller Beteiligten. Das führt langsam zu einem neuen, inklusiveren Multilateralismus.“
Besonders profitable Unternehmen verpflichten sich zu Klimaschutz
Dieser wird vor allem von Firmen getragen. Ein Beispiel ist hier die Initiative RE100: Hier haben sich mittlerweile 152 Konzerne dazu verpflichtet, ihren Strombedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen zu decken. Der gemeinsame Umsatz dieser Firmen von 3.800 Milliarden US-Dollar ist größer als das Bruttoinlandsprodukt von Deutschland. Auch der Strombedarf ist erheblich: 184 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr.
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Quelle
Der Bericht wurde von der Redaktion „klimareporter.de“ (Christoph Müller) 2018 verfasst – der Artikel darf nicht ohne
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