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EnBW | Am Montag nahm EnBW in Stralsund den Offshore-Windpark Baltic 2 offiziell in Betrieb.

© EnBW | Am Montag nahm EnBW in Stralsund den Offshore-Windpark Baltic 2 offiziell in Betrieb.

Ostsee-Windpark Baltic 2 geht ans Netz

Die 80 Windkraftanlagen können rechnerisch bis zu 340.000 Haushalte mit Strom versorgen. Weitere Investitionen in die umstrittenen Offshore-Windparks sollen folgen.

Die 80 Windenergieanlagen des Typs Siemens SWT-3,6-120 mit einer Gesamtleistung von 288 Megawatt (MW) sollen pro Jahr etwa 1,2 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugen. Baltic 2, gut 30 Kilometer nördlich der Insel Rügen gelegen, ist der zweite Meereswindpark des Energieversorgers EnBW. Baltic 1 ging bereits 2011 ans Netz und war der erste kommerzielle Offshore-Windpark Deutschlands in der Ostsee. Zwei Jahre hat EnBW am neuen Windpark gebaut und die Anzahl seiner Windkraftanlagen auf einen Schlag stark gesteigert. Entsprechend stolz gaben sich die Vertreter des Konzerns bei der offiziellen Feier am Montag.

Denn nach der geplatzten Übernahme des insolventen Windkraft-Projektierers Prokon, der EnBW über Nacht einen großen Teil Erneuerbarer-Energien-Anlagen bescheren sollte, muss der Atom- und Kohlekonzern nun vor allem eigene Ökostromanlagen bauen. Immerhin ist man in der Karlsruher Firmenzentrale offenbar dazu bereit, das komplette Versagen bei der Energiewende wieder gut zu machen – auch durch ordentlichen Druck der grün-roten Landesregierung in Stuttgart.

Drei Nordsee-Windparks mit 1.600 MW Leistung in Planung

„Wir stehen bei der Offshore-Windenergie vor der zweiten Ausbauphase. Der Windpark Baltic 2 ist vier Mal so groß und erzeugt sechs Mal so viel Strom wie das Vorgängerprojekt“, zeigte sich Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium zufrieden mit der Entwicklung. Tatsächlich will auch EnBW weiter massiv in Meereswindparks investieren. Drei weitere Offshore-Windparks in der Nordsee mit einer Gesamtleistung von 1.600 MW sind geplant.

Dabei ist die Offshore-Windkraft umstritten. Sie sorgt nicht für einen dezentralen Ausbau der Erneuerbaren Energien, sondern bündelt sie in Norddeutschland an den Küsten. Obwohl in Süddeutschland, besonders in Bayern und dem EnBW-Stammland Baden-Württemberg neue Kapazitäten gebraucht werden. Eine neue Abhängigkeit und der massive Ausbau der Stromnetze sind so notwendig. Zudem sind die Kosten der Offshore-Windkraft um ein Vielfaches höher als neue Windkraftanlagen in Süddeutschland. Durch die im Strompreis enthaltene Offshore-Umlage zahlen die Verbraucher zusätzlich für die Förderung von Meereswindparks.

Quelle

energiezukunft.eu | cw 2015

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