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Fotolia.com | suzannmeer

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Photovoltaik lohnt sich immer noch

Während vor einigen Jahren die Rendite einer Anlage relativ einfach zu berechnen war, gehen heute viele verschiedene Annahmen ein. Das führt zu einer großen Spanne bei dem, was zu erwarten ist, die schwer zu kommunizieren ist.

Eigentlich, so heißt es seit Jahren, sollte man Kunden von kleinen Dachanlagen nicht mehr versuchen, eine neue Installation darüber zu verkaufen, dass die Rendite sehr hoch ist. Doch hört man sich um, wird immer noch oft danach gefragt. Das ist eine umso größere Herausforderung, da sich anständige Renditen heute nur noch über Eigenverbrauch erwirtschaften lassen. Dabei spielt es eine sehr große Rolle, wie gut der Eigenverbrauchsanteil, die Stromkostensteigerung und die Kosten für Wartung und Betriebskosten prognostiziert wurden.

Das Beispiel einer Anlage mit fünf Kilowatt Leistung und einem Ertrag von 950 Kilowattstunden pro Kilowattpeak zeigt, was möglich ist. Kostete sie 2012 zum Beispiel 10.400 Euro netto, ergab das bei den gewählten Parametern und einer Einspeisevergütung von 24,43 Cent pro Kilowattstunde eine Rendite von 7,8 Prozent. Heute, Ende 2014 beziehungsweise Anfang 2015, kostet eine solche Anlage vielleicht noch 8.000 Euro netto, das sind 1.600 Euro pro Kilowattpeak, und die Einspeisevergütung liegt bei 12,59 Cent pro Kilowattstunde. Daraus folgt bei sonst gleichen Parametern heute nur noch eine Rendite von nur 0,1 Prozent.

4,8 Prozent mit Eigenverbrauch
Mit Eigenverbrauch wird es aber deutlich besser. Nimmt man jedoch eine Stromkostensteigerung von zwei Prozent und einen Eigenverbrauchsanteil von 26 Prozent an, was für etliche Haushalte bei einem Jahresstromverbrauch von 4.200 Kilowattstunden und einer 5-Kilowattpeak-Anlage ein sinnvoller Wert sein sollte, kommt man immerhin auf 4,8 Prozent (siehe Grafik 1).

 

Solarpraxis AG

Grafik 1: Renditeerwartung für das Beispiel einer 5-Kilowattpeak-Photovoltaikanlage für verschieden Bau- und Inbetriebnahme-Zeitpunkte bei sonst gleichen Bedingungen. In 2012 ließ sich mit der Einspeisung alleine eine anständige Rendite für die Photovoltaikanlage erwirtschaften. 2013 und noch mehr in 2014 geht es ohne Eigenverbrauch (EV) des Solarstroms gar nicht. Da auch die Renditen anderer Geldanlagen gefallen sind, den man gegen den Rückgang bei Photovoltaikanlagen gegenrechnen muss, sollte die Investition in eine Photovoltaikanlage aber nach wie vor attraktiv sein. Grafik: Solarpraxis AG

 

Wie groß die Eigenverbrauchsquote in der Regel ist, berechnet zum Beispiel unser Speicherrechner nach den Analysen von Volker Quaschning, Professor an der HTW Berlin, und seinem Team auf etwa 5 bis 10 Prozentpunkte genau. Unsicherer ist es, die zukünftige Entwicklung des Strompreises abzuschätzen. Variiert man Strompreisentwicklung und Eigenvebrauchsquote in sinnvoll erscheindenden Bereichen, ergibt sich für das Beispiel der 5-Kliowattpeak-Anlage eine Renditespanne zwischen 2,3 und 5,4 Prozent (Siehe Grafik 2).

Die Rendite ist damit zwar kleiner als noch vor drei Jahren mit hoher garantierter Einspeisevergütung, aber immer noch konkurrenzfähig zu der anderer Geldanlagemöglichkeiten. Ob das ökonomisch attraktiv ist, hängt davon ab, wie hoch man das Risiko einschätzt, dass die Anlage nicht so läuft wie vorgesehen.

Eine genauere Diskussion der Varianten finden Sie in der Novemberausgabe („Photovoltaik lohnt sich immer noch“, Seite 37). Eine genauere Beschreibung der Renditeberechnung und Diskussion von einigen Parametern anhan des Beispiels der 5-Kilowattpeak-Anlage finden Sie hier, Abonennten können dasExcelformular zur Berechnung hier herunterladen. Unser Online-Speicherrechner rechnet auch die Wirtschaftlichkeit von Anlagen ohne Batteriespeicher, im konservativen Szenario allerdings mit einer noch zurückhaltenderen Strompreisentwicklung, im optimistischen Szenario mit einer noch größeren Steigerung.

 

Solarpraxis AG

Grafik 2: Je nach den Annahmen lassen sich für eine Fünf-Kilowattpeak-Anlage Renditen von 0,1 bis 8,7% und mehr errechnen (EV: Eigenverbrauchsanteil). Die grünen Pfeile zeigen relativ vernünftige Annahmen. Die genauen Parameter sind in der Novemberausgabe („Photovoltaik lohnt sich immer noch“, Seite 37) beschrieben. Grafik: Solarpraxis AG

Mit Batteriespeicher
Mit einem Batteriespeicher lässt sich die Eigenverbrauchsquote erhöhen. Hat er zum Beispiel eine Speicherkapazität von 4.600 Kilowattstunden steigt der Eigenverbrauchsanteil nach den Analysen von der HTW-Berlin auf 53 Prozent. Kostet er 7.429 Euro netto, das ist der Wert für ein günstiges Modell aus unserer Produktübersicht Batteriespeicher) und nimmt man die Speicherförderung in Anspruch, ergibt sich eine Rendite von etwa 2 Prozent. Ob man die Vorsteuer zurück bekommt und mit Nettopreisen rechnen darf, hängt jedoch unter Umständen vom Speichersystem ab (siehe hier, Infobox am Ende).

Man kann auch umgekehrt rechnen. Soll die Rendite mindestens vier Prozent betragen darf der Speicher mit Förderung 4.900 Euro kosten, wenn er 20 Jahre durchhält, ohne Förderung nur 3.400 Euro (siehe Grafik 3).

 

Solarpraxis AG

Grafik 3: Die gleiche Rechnung mit Batteriespeiche. Grafik: Solarpraxis AG

 

Egal wie man rechnet, ein Batteriespeicher muss ziemlich günstig sein, damit er die Rendite im Vergleich zu einer Solaranlage ohne Batteriespeicher nicht verschlechtert, oder man muss mit einer hohen Strompreissteigerung rechnen. Die Rendite mit Batteriespeicher ist aber trotzdem meist noch hoch genug, so dass man insgesamt keinen Verlust macht, wenn man die Investition mit anderen Geldanlagemöglichkeiten für Privatanleger vergleicht. Außerdem erhöht ein Batteriespeicher die Autarkie und verringert die Abhängigkeit der Eigenverbrauchsquote vom individuellen Verbrauchsverhalten.

Rendite ist aber wirklich nicht mehr so wichtig
Insgesamt sollte man aber sowieso die Kirche im Dorf lassen, was die Wirtschaftlichkeitsberechnungen angeht. Photovoltaikanlagen sind heute so günstig, dass bei der fünf-Kilowatt-Peak-Anlage mit der Investitionssumme von 8.000 Euro der Unterschied zwischen den beiden Fällen mit 3,2 und 4,8 Prozent Rendite gerade mal 50 Euro im Jahr ausmacht. Insofern ist es doch sinnvoll, wenn Anbieter als Verkaufsargument die Autarkie, die für viele ihren Reiz hat, oder den Klimaschutz anführen.

pv magazine informiert auf zwei Themenseiten, die in unregelmäßigen Abständen aktualisiert werden, über die Themen:

 

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Quelle

pv-magazine.de | Michael Fuhs 2015

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