Plastiksünder Coca-Cola
Internationale Konzerne wie Coca-Cola, Nestlé und Danone verkaufen Unmengen an Getränken – die meisten davon in Einwegplastikflaschen. Erstmals haben die Getränkeriesen ihren jährlichen Kunststoffverbrauch veröffentlicht und entpuppen sich dabei als besonders große Umweltsünder.
Mit einer Kunststoffproduktion von drei Millionen Tonnen im Jahr gehört Coca-Cola zu den hauptverantwortlichen Unternehmen für die Verschmutzung der Umwelt mit Plastikmüll. Die DUH fordert einen Stopp der Plastikflut aus Wegwerfflaschen durch die konsequente Nutzung von wiederverwendbaren Mehrwegflaschen. Durch den Einsatz wiederbefüllbarer Flaschen werden Abfälle vermieden, Rohstoffe eingespart und das Klima geschützt.
Schockierende Zahlen
Dass der weltweit größte Softdrink-Hersteller Coca-Cola extrem viel Plastik verbraucht, ist nicht überraschend. Die veröffentlichten Zahlen sind trotzdem schockierend: Nach eigenen Angaben produziert das Unternehmen drei Millionen Tonnen Kunststoff pro Jahr. Nach Einschätzung der DUH entspricht das einem Verbrauch von mehr als 88 Milliarden Einwegplastikflaschen. Aneinander gelegt würden die Flaschen 594 Mal die Erde umrunden oder 31 Mal von der Erde bis zum Mond und zurück reichen. Damit zählt Coca-Cola zu den besonders großen Plastiksündern weltweit – ebenso wie Nestlé mit 1,7 Millionen Tonnen und Danone mit 750.000 Tonnen pro Jahr.
Plastik schädigt die Umwelt
Das Meer ist inzwischen der dreckigste Ort der Welt. 2050 schwimmen dort voraussichtlich mehr Plastikteile als Fische. In den Weltmeeren befinden sich schätzungsweise mehr als 150 Millionen Tonnen Kunststoff. „Einwegflaschen gehören vor allem in Ländern, die kein Pfandsystem haben, zu den am häufigsten in der Umwelt entsorgten Verpackungen und führen zum Tod tausender Meereslebewesen. Besonders häufig werden Flaschenringe und Deckel in den Mägen von Seevögeln gefunden“, kritisiert Barbara Metz, Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin.
DUH kritisiert Boykott der gesetzlichen Mehrwegquote
Die DUH fordert von Coca-Cola, Nestlé und Danone ihre Einwegstrategie zu beenden und die gesetzliche Mehrwegquote für Getränkeverpackungen von 70 Prozent umzusetzen. Danone teilte auf Anfrage der DUH mit, dass man weiterhin auf Einwegplastikflaschen setzen möchte und Nestlé bezifferte seinen Mehrweganteil in Deutschland auf lediglich zwölf Prozent. Coca-Cola ist weiterhin dabei aus dem deutschen Mehrwegsystem auszusteigen und schloss in den vergangenen zwei Jahren insgesamt sieben Mehrwegstandorte in Deutschland.
Jetzt lesen: Bericht der Ellen MacArthur Foundation mit Zahlen von Coca-Cola, Nestlé und Danone zur Kunststoffproduktion.