Solaraktien – Jahresrückblick: Stürmische Zeiten!
ECOreporter.de analysiert 2018-Kursentwicklung und Kurs-Chancen von Solaraktien
Für Solaraktien war 2018 ein schwieriges Jahr: Die Kursverluste mancher Unternehmen beliefen sich auf bis zu 60 Prozent. Dennoch sind die langfristigen Aussichten für die Solarbranche gut, denn der Photovoltaikmarkt wächst weltweit. Bieten sich nach den Kursrückgängen nun Einstiegsgelegenheiten?
Turbulentes Jahr für Solarhersteller
Für die Hersteller von Solarmodulen und Wechselrichtern war das vergangene Jahr sehr turbulent: Nicht nur drohende Importzölle belasteten die Kurse von Aktien von First Solar, JinkoSolar und Co. Auch die Ankündigung der chinesischen Regierung, die Förderungskürzungen für den Solarenergieausbau in China, drückte auf die Kurse. Dabei sind die langfristigen Aussichten für die Solarindustrie gut: Das britische Analyse-Unternehmen IHS Markit erwartet für 2019 mehr als 20 Prozent Zuwachs bei den MW-Solarleistung gegenüber dem Vorjahr. Von den immer günstigen Preisen für Photovoltaikmodule und -komponenten profitieren vor allem die Errichter neuer Solaranlagen: Sie können durch die gesunkenen Preise momentan günstig neue Solar-Kraftwerke erstellen. Die Kilowattstundenpreise durch diese Kraftwerke liegen dabei i.d.R. mittlerweile unter denen konventioneller Kraftwerke.
Fast 60 Prozent Kursverlust bei SMA-Solar:
SMA Solar litt im vergangenen Jahr unter den schwierigen Bedingungen auf dem Solarmarkt. Dem Wechselrichterhersteller mit Sitz im hessischen Niestetal machte insbesondere das Überangebot an Solartechnikkomponenten aus China zu schaffen. „Die chinesische Regierung hat den Solarausbau gebremst, daher drängen die chinesischen Produzenten verstärkt auf die Auslandsmärkte“, sagte Finanzvorstand Ulrich Hadding Mitte Dezember der Nachrichtenagentur Reuters. Die zunehmende Flut der chinesischen Solarkomponenten werde die Preise für die gesamte SMA Solar-Produktpalette im Geschäftsjahr 2019 um mindestens 15 bis 20 Prozent drücken, prognostizierte Hadding. Das SMA Solar-Management hat folglich die Umsatzziele nach unten korrigiert. Die SMA-Aktie verlor 2018 fast 60 Prozent an Börsenwert. Eine nachhaltige Erholung des Kurses dürfte erst kommen, wenn das Überangebot auf dem Solartechnikmarkt abebbt.
SolarEdge: volatile Aktie, aber gute Aussichten
Das israelische Unternehmen SolarEdge ist breit aufgestellt. Es produziert Wechselrichter und verkauft komplette Solaranlagen mit Monitoring-Software. Energiespeicher und Ladelösungen für Elektroautos sind ebenfalls im Produktportfolio. Im Juli übernahm SolarEdge das US-Unternehmen Gamatronic, ein auf unterbrechungsfreie Stromversorgungssysteme spezialisiertes Unternehmen. Dieser Sektor ist vom globalen Auftragsvolumen her mittlerweile fast genauso groß wie die Wechselrichterbranche. Auf Jahressicht ist die Aktie knapp 3 Prozent im Minus. Zahlreiche Analysten empfehlen die Aktie zum Kauf. Gerechnet wird mit einem leichten Gewinnrückgang für 2019. 2020 sollen die Gewinne jedoch um fast 20 Prozent steigen. Die Aktie erscheint mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14,3 günstig bewertet.
Canadian Solar mit attraktiver Bewertung:
Canadian Solar ist Marktführer für Solarmodule in den USA, produziert aber in Asien. Deshalb leidet das Unternehmen unter den von Donald Trump verhängten Importzöllen in den USA. Vier von neun Analysten raten derzeit, die Aktie des Solarmodulproduzenten zu halten. Die Aktie erscheint mit einem KGV von knapp 6 günstig bewertet. Allerdings rechnen Experten über die kommenden beiden Jahre nicht mit hohen Gewinnsteigerungen. Insgesamt jedoch ist die Aktie von Canadian Solar attraktiv bewertet.
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