Steuerskandal „Paradise Papers“ zeigt nur Spitze des Eisbergs
Trotz des enormen Datenmaterials zeigt der Steuerskandal um die „Paradise Papers“ nur die Spitze des Eisbergs internationaler Steuervermeidung.
- 2012 haben US-Konzerne allein in Bermuda mehr als 80 Milliarden US-Dollar Gewinn gemeldet – mehr als in Japan, China, Deutschland und Frankreich zusammen (https://www.oxfam.de/system/files/still-broken.pdf)
- In einer Analyse von 200 weltweit führenden Unternehmen hat sich herausgestellt, dass neun von zehn mindestens eine Niederlassung in einer Steueroase haben (https://www.oxfam.de/system/files/bp210-economy-one-percent-tax-havens-180116-en.pdf)
- Auf den Britischen Jungferninseln steht 830.000 registrierten Unternehmen gerade einmal 27.000 Einwohner gegenüber (https://www.oxfam.de/system/files/20141029-even-it-up-extreme-inequality.pdf)
- 2015 haben europäische Banken Millionenprofite in Steueroasen angemeldet, in denen sie nicht einmal Personal beschäftigen. So will etwa die französische Bank BNP Paribas ohne einen Angestellten vor Ort 134 Millionen Euro auf den Kaimaninseln verdient haben (https://www.oxfam.de/presse/pressemitteilungen/2017-03-27-verdacht-druecken-banken-um-beitrag-gemeinwohl)
- Das schlechte Beispiel der Steueroasen macht Schule: Betrug der durchschnittliche Unternehmenssteuersatz der G20 vor 25 Jahren noch 40 Prozent, liegt er heute unter 30. (https://www.oxfam.de/presse/pressemitteilungen/2016-12-12-oxfam-enthuellt-15-schlimmsten-steueroasen)
Oxfam-Steuerexperte Hauschild kommentiert: „Es kann nicht angehen, dass internationale Konzerne und reiche Einzelpersonen sich Jahr für Jahr um ihren fairen Beitrag zum Gemeinwohl drücken. Wir brauchen echte Transparenz durch öffentliche länderbezogene Berichtspflichten für Konzerne, scharfe Sanktionen gegen das Geschäftsmodell der Steueroasen sowie Mindeststeuersätze für Konzerne.“