‹ Zurück zur Übersicht
pixabay.com | MurlocCra4ler

© pixabay.com | MurlocCra4ler

Studie: Die CO2-Steuer ist in Frankreich ein wirksames Instrument, um die Emissionen zu senken

Studie: EU-Politik zeigt Wirkung — CO2-Emissionen der französischen Industrie sinken um 43 Mio. Tonnen.

Laut einer neuen Studie haben französische Produzenten in den ersten acht Jahren nach Einführung des EU-ETS den Ausstoß schädlicher Treibhausgase um geschätzte 15 Prozent gesenkt (2005-2012: 5,4 Mio. Tonnen pro Jahr, geschätzt).

In der Summe übertrifft das den CO2-Ausstoß, den Schweden in einem Jahr emittiert (38 Mio. Tonnen). Die Kosten, um die neue Klimaschutzregelung einzuhalten, hatten keine Auswirkungen auf die Produktion. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Untersuchung vom EPoS Economic Research Center der Universitäten Bonn und Mannheim. Die Studie wird im Review of Economic Studies unter dem Titel „Does Pricing Carbon Mitigate Climate Change? Firm-Level Evidence from the European Union Emissions Trading Scheme“ veröffentlicht.

„Die Einführung des EU-Emissionshandelssystems hat in Frankreich im Verarbeitenden Gewerbe zu bemerkenswerten Ergebnissen geführt“, sagt Ulrich Wagner vom EPoS Economic Research Center. „Wichtig ist, dass die Senkung der CO2-Emissionen nicht auf Kosten von schwächerer Leistung oder Auslagerung erfolgt ist, um die europäische Klimapolitik zu umgehen.“

Umweltfreundlichere Technologien senken Energiekosten

Für die Hersteller erhöhen sich durch die CO2-Steuer die Produktionskosten und könnten zu einer verminderten Wirtschaftstätigkeit führen. Dass dies nicht der Fall war, ist für die Wissenschaftler überraschend. Eine Erkenntnis der Studie ist, dass die französischen Unternehmen in energiesparende Technologien investierten und damit ihre Energierechnungen senken konnten. Das half dabei, die Kosten für die Teilnahme am ETS auszugleichen, die durch die Investitionen oder den Kauf von Emissionsberechtigungen entstehen.

Unbegründete Kritik am EU-Emissionshandelssystem

Das ETS ist das wichtigste EU-Instrument, um die Treibhausgasemissionen von Energieunternehmen, energieintensiven Industrieanlagen und Fluglinien zu reduzieren. Es deckt rund 10.000 Anlagen ab – etwa 40 Prozent der EU-Emissionen. Kritiker haben diese marktbasierte Regulierung als ökologisch ineffektiv und wirtschaftlich verheerend bezeichnet. „Wir haben Unternehmensdaten in einer bislang einzigartigen Detailtiefe analysiert und zeigen, dass solche Behauptungen unbegründet sind“, sagt Wagner. „Die Senkung der Schadstoffemissionen in den ersten acht Jahren des ETS hatte keine nachteiligen Auswirkungen auf die Beschäftigung oder die Wertschöpfung.“

Quelle

econNEWSnetwork 2024 | EPoS Economic Research Center an den Universitäten Bonn und Mannheim 2024

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren