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NASA/Joshua Stevens | Earth Observatory | 2016 war erneut das wärmste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen.

© NASA/Joshua Stevens | Earth Observatory | 2016 war erneut das wärmste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen.

2016 bricht alle Temperaturrekorde

2016 ist das dritte Jahr in Folge, in dem die globalen Temperaturen ein neues Rekordhoch erreichen. Als Grund nennen die US-Klimabehörde NOAA und die NASA sowohl den menschengemachten Klimawandel als auch das Wetterphänomen El Niño.

Seit 1880 zeichnen Wissenschaftler die globalen Temperaturen auf der Erde systematisch auf, in den vergangenen drei Jahren meldeten sie die immer gleiche Nachricht: Temperaturrekord! Nach 2014 und 2015 stellen nun die führenden Temperaturwächter offiziell fest, was bereits vermutet worden war: 2016 war erneut das wärmste Jahr seit den Aufzeichnungen, gaben die US-Klimabehörde NOAA und die US-Weltraumbehörde NASA am Mittwoch bekannt. Den Daten von 6.300 Messstationen auf der ganzen Welt zufolge, lag die globale Durchschnittstemperatur 0,99 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts.

Bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts beobachten Klimaforscher einen Temperaturanstieg, bis heute um 1,1 Grad Celsius. Dabei gibt es mal wärmere und mal kältere Jahre, so deutliche Anstiege wie in den vergangenen drei Jahren seien aber sehr ungewöhnlich, bestätigt die NASA. Es lasse sich ein eindeutiger Trend ausmachen: Der Großteil der Erwärmung fand in den vergangenen 35 Jahren statt, 16 der 17 wärmsten Jahre verzeichneten die Wissenschaftler seit dem Jahr 2001. Mit der Jahrtausendwende hat also scheinbar ein neues Kapitel in der globalen Erwärmung begonnen.

Acht von zwölf Rekordmonaten

2016 war dabei nicht nur das wärmste Jahr seit den Aufzeichnungen, auch die Monatstemperaturen erreichten neue Rekordwerte. Acht der zwölf Monate erreichten neue Rekordwerte, fast durchgehend von Januar bis September, mit Ausnahme des Junis, wurde neue Höchstmarken aufgestellt. Oktober, November und Dezember 2016 blieben nur hinter den Rekorden von 2015 zurück.

Die steigenden Temperaturen seien hauptsächlich auf menschliches Handeln und die wachsenden Treibhausgasemissionen zurückzuführen, so NOAA und NASA. Allerdings trug auch ein besonders heftiger Verlauf des Klimaphänomens El Niño zu den hohen Durchschnittswerten im vergangenen Jahr bei. Die Forscher schätzen, dass El Niño die Erde um 0,12 Grad Celsius zusätzlich aufwärmte.

Deutschland zu warm und trocken

Besonders deutlich lassen sich die Temperaturrekorde in der Arktis beobachten. Dort wurde das wärmste Jahr seit den Aufzeichnungen gemessen, Wissenschaftler sind besorgt über die historisch niedrige Menge an Meereis. Im November 2016 lagen die Temperaturen wochenlang nur knapp unter dem Gefrierpunkt, im Durchschnitt war der Oktober acht Grad zu warm. Nicht nur die Lufttemperatur, auch das Meer ist wärmer als üblich, weshalb sich die ohnehin nicht besonders dicke Eisdecke nur langsam schließen kann.

In Deutschland war das Jahr 2016 nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes mit einem Plus von 1,4 Grad Celsius ebenfalls deutlich zu warm. Mit 9,6 Grad Celsius Durchschnittstemperatur kam das vergangene Jahr aber hierzulande nicht an die Rekorde von 2014 mit 10,3 und 2015 mit 9,9 Grad heran. Beunruhigend bleibt: Auch 2016 war zu trocken, nur 93 Prozent der hierzulande im Jahr typischen Niederschlagsmenge wurde erreicht. Es war damit das sechste zu trockene Jahr in Folge.

Quelle

energiezukunft.eu | cw 2017

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