Biologen basteln billigen Biosprit aus Bäumen
Neues Verfahren könnte schon bald kommerziell genutzt werden.
Von Käfern befallene Bäume lassen sich ideal zur Gewinnung von erneuerbaren Treibstoffen oder hochwertigen Chemikalien nutzen. Forscher der University of Washington haben hierzu eine neue Technologie entwickelt, die eine kommerzielle Verwertung der toten Biomasse in Aussicht stellt.
Aus Holz wird Bio-Öl
Die neue Methodik kann größere Stücke von Holz als jemals zuvor verarbeiten, was naturgemäß Zeit und Geld einspart, meinen die Forscher. „Wir haben damit einen neuen Ansatz gefunden, um Holz in Öl zu verwandeln“, zeigt sich der am aktuellen Projekt beteiligte Forscher Fernando Resende begeistert.
Mit der neuen Methode können größere Holzschnitzel für den Pyrolyse-Prozess – eine Verdunstung allein durch große Hitze ohne externe Sauerstoffzufuhr – verwendet werden, was den Arbeitsprozess deutlich verkürzt. Dabei werden die Holzschnitzel auf einem rotierenden Boden platziert, während eine heiße Stahlplatte von oben kommend die Holzstücke zerquetscht. Das Holz wird vom Kontakt mit dem Stahl aufgeheizt und die chemische Transformation vom Festkörper zum Dunststoff unter Sauerstoffabschluss beginnt.
Nachhaltige Methode
Die Methode ist auch mobil leicht durchzuführen, Pyrolyse kann vor Ort stattfinden. Die Reaktoren, in denen das Holz vaporisiert wird, könnte zur Senkung des Kostenaufwandes führen und damit bald auch kommerziell interessant werden. Gerade von Käfern befallene tote Bäume, die aufgrund der Umsturzgefahr eine große Gefahr in den Wäldern darstellen, sind wie geschaffen für einen schnellen Pyrolyse-Prozess, da das Holz extrem trocken ist. Daher kann im Arbeitsprozess meist auch das langwierige Trocknen entfallen.