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Stefan Rahmstorf (KlimaLounge-Blog)

© Stefan Rahmstorf (KlimaLounge-Blog) | Jahreswerte der mittlerenTemperaturen in Deutschland seit 1881

Deutschland ist schon 2°C wärmer geworden

Ein Blick auf die Jahreswerte des Deutschen Wetterdienstes zeigt eindrücklich, wie die Klimaerwärmung immer weiter voranschreitet. Beitrag von Stefan Rahmstorf (KlimaLounge-Blog)

Die mittleren Temperaturen in Deutschland sind seit dem späten 19. Jahrhundert bereits um 2,0 °C angestiegen. Das ist nicht untypisch für Landgebiete.

Beim Blick auf diese Daten erstaunt es, dass der Deutsche Wetterdienst noch im Januar von nur 1,6 Grad Erwärmung seit 1881 sprach; im November 2019 sprach der Monitoringbericht der Bundesregierung von 1,5 Grad seit 1881. Letztere Zahl findet sich auch im – ansonsten sehr informativen – Spektrum-Heft vom September.

pik-potsdam.de | Karsten Schöne | Stefan Rahmstorf
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Wie kommt es zu dieser Diskrepanz?
Die Antwort ist einfach: der Deutsche Wetterdienst gibt den linearen Trend an. Hier die Grafik des DWD. Die Angabe eines linearen Trends ist aber nicht sinnvoll zur Beschreibung einer nicht-linearen Entwicklung. Ein linearer Trendwert ist dann aussagekräftig, wenn eine zeitliche Entwicklung in guter Näherung durch einen linearen Trend plus Zufallsschwankungen beschrieben werden kann. Ob das der Fall ist wird üblicherweise getestet, indem man von den Daten den linearen Trend abzieht und sich den so erhaltenen „Rest“ anschaut: ist der mit einer Zufallsverteilung kompatibel?
Man sieht hier schon auf den ersten Blick, dass das nicht so ist: seit Mitte der 1980er Jahre liegen die Werte fast durchweg über der linearen Trendlinie und sind keineswegs zufällig um die Trendlinie verteilt.

Quelle

Spektrum.de Scilogs / Stefan Rahmstorf 2020

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