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pixabay.com | cegoh | Wer bestellt, zahlt: Schon lange fordern Experten, die CO2-Emissionen am Ort des Konsums von Produkten anzurechnen statt am Ort der Herstellung.

© pixabay.com | cegoh | Wer bestellt, zahlt: Schon lange fordern Experten, die CO2-Emissionen am Ort des Konsums von Produkten anzurechnen statt am Ort der Herstellung.

Forscher: Emissionsziele falsch berechnet

Wer trägt die größte Verantwortung beim Kampf gegen den Klimawandel? Eine Antwort auf die Frage fällt vollkommen unterschiedlich aus, je nachdem, auf welcher Grundlage Emissionen berechnet werden.

Das zeigen Ökonomen und Klimaforscher der Universität in Graz in einer aktuellen Studie, die im Fachmagazin Nature Climate Change veröffentlicht wurde.

Dabei berechneten die Forscher vom Wegener Center für Klima und Globalen Wandel die Emissionen verschiedener Länder mit drei grundlegend verschiedenen Ansätzen: auf Grundlage der Emissionsbilanz durch die fossile Rohstofförderung, durch die Wirtschaftsproduktion insgesamt, sowie durch den Konsum. Das Ergebnis: Geht man nach dem Konsum importierter Waren statt wie heute nach der Produktion, tragen Industrieländer noch viel stärker zum Klimawandel bei und Entwicklungsländer noch weniger. 

Deutschland zum Beispiel stößt den Forschern zufolge nach dem Produktionsprinzip jährlich etwa 13 Tonnen CO2-Äquivalent pro Kopf aus. Nach dem Konsumprinzip hingegen sind es nicht weniger als 18 Tonnen. Dabei würde eine Berechnung nach dem Konsumprinzip vor allem China als der sogenannten „Werkbank der Welt“ zugutekommen. Denn die Einwohner im Reich der Mitte emittieren danach im Schnitt „nur“ acht Tonnen klimaschädliche Gase pro Jahr, zehn Tonnen weniger als für die Bundesbürger zu Buche stehen. Dass der Konsum von Produkten in viele Erhebungen zur Emissionsbilanz nicht einbezogen wird, kritisieren Experten seit Langem.

Um die Treibhausgas-Emissionen fair zu reduzieren, fordern die Forscher, dass bei der Berechnung der Emissionen für das neue Klimaabkommen alle Ansätze einbezogen werden.

© Universität Graz

Quelle

KLIMARETTER.INFO | as 2015

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