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© Depositphotos | fotokostic | Lachgas, das durch Düngung in die Atmosphäre gelangt, verstärkt die Erderwärmung. Andere Stickstoffverbindungen wirken aber unter anderem durch die Bildung von Aerosolen und die Stimulation des Pflanzenwachstums kühlend. Insgesamt überwiegen die kühlenden Effekte des reaktiven Stickstoffs aus der Landwirtschaft die erwärmenden.

Forscher entfernen Glyphosat aus Wasser

Mit einem neuen Verfahren von Forschern der Staatlichen Universität São Paulo lässt sich das umstrittene und potenziall gesundheitsgefährdende Unkrautbekämpfungsmittel Glyphosat aus Wasser entfernen.

Es gelangt durch Regen in Seen und Flüsse, die für die Trinkwasseraufbereitung genutzt werden. Brasilien ist von diesem Problem besonders betroffen, denn es hat einen überdurchschnittlich hohen Verbrauch an Glyphosat.

Haftung an Bagasse-Fasern

Physikerin Maria Vitória Guimarães Leal und ihr Team setzen auf ein Abfallprodukt der Zucker- und Alkoholherstellung, auf Bagasse. „Isolierte und chemisch funktionalisierte Zuckerrohr-Bagasse-Fasern können als Adsorptionsmaterial verwendet werden. Glyphosat haftet an seiner Oberfläche“, so Guimarães Leal. Einmal gesättigt, werden sie aus dem Wasser entfernt und entsorgt oder verwertet. Adsorption ist ein Prozess, bei dem in einem flüssigen oder gasförmigen Medium dispergierte Moleküle an einer festen unlöslichen Oberfläche haften, die typischerweise porös ist.

Genau so ist die Beschaffenheit von Bagasse-Fasern. „Die Bagasse wird geschreddert und die Zellulose durch Abtrennung von Hemizellulose und Lignin isoliert. Anschließend werden die Zellulosefasern durch Hinzufügen quartärer Ammoniakgruppen an ihrer Oberfläche funktionalisiert, sodass sie positiv geladen sind, die negativ geladenen Glyphosatpartikel also anziehen und nicht mehr loslassen“, ergänzt Guimarães Leals Postdoktorand Guilherme Dognani.

Niedrige Kosten sind attraktiv

Forscher der Oregon State University haben ebenfalls ein Verfahren zur Entfernung von Glyphosat aus Wasser entwickelt, wie pressetext berichtete. Es zerstört auch andere Pestizide. Die Chemiker spalten das Wasser dabei per Elektrolyse in Wasser- und Sauerstoff auf. Dabei werden gleichzeitig die Schadstoffe oxidiert und damit unschädlich gemacht. Wegen seiner geringen Kosten und seines hohen Potenzials zur Steigerung der Ernteerträge wird Glyphosat häufig zur Bekämpfung des Wachstums unerwünschter Pflanzen wie Unkräuter, invasiver Arten und landwirtschaftlicher Schädlinge eingesetzt.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „pressetext.com“ (Wolfgang Kempkens) 2023 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! 

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