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Forscher warnen vor Golfstrom-Aus

Noch in diesem Jahrhundert könnte es im Nordatlantik zu einem extremen, „abrupten“ Klimawandel kommen. Das zeigt eine neue Analyse von 40 Klimamodellen, die Wissenschaftler der Universitäten in Bordeaux und in Southampton durchgeführt haben.

Demnach besteht eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass der Golfstrom noch vor 2100 zum Erliegen kommt. Die Ergebnisse wurden nun im Fachmagazin Nature veröffentlicht.

Das Golfstromsystem gilt als „Wärmepumpe“ für Europa und Nordamerika. Ohne die Umwälzströmung im Atlantik wäre es in unseren Breiten rund fünf Grad kälter. Und nicht nur das, die „Umwälzpumpe“ im nördlichen Atlantik beeinflusst auch das gesamte Weltklima. Ihr Versiegen wird zu den Kipppunkten im Klimasystem gezählt.

Allerdings ist noch immer unklar, wo genau dieser Punkt liegt. Der jüngste Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC von 2014 ging davon aus, dass es bis zum Ende des Jahrhunderts zu einer allmählichen Abschwächung des Golfstroms kommt – nicht aber zu einem völligen Aus. Das könnte zu optimistisch gewesen sein, zeigt die neue Analyse „Abrupt cooling over the North Atlantic in modern climate models“. Die Forscher haben sich dafür die 40 Klimamodelle näher angesehen, die der IPCC in seine Bewertung einbezogen hat.

Erst im Januar hatte eine Studie für Aufsehen gesorgt, der zufolge das Golfstromsystem komplett versiegen könnte – allerdings erst in 300 Jahren und bei einer annähernden Verdopplung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre auf rund 700 ppm. Derzeit sind es 400 ppm.

Weitere Forschung ist notwendig. Das französisch-britische Forscherteam warnt jedoch schon jetzt: „Wenn der Nordatlantik weiter abkühlt, müssen die angrenzenden Länder ihre Klimaanpassungsstrategien darauf einstellen.“

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (vk) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!   

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