Klimawissenschaft bekräftigt: Kein Überschießen der Temperaturen riskieren
Eine neue internationale Studie zeigt auf, wie schnelle Klimaschutzmaßnahmen dazu beitragen können, ein Überschießen der globalen Temperaturen zu verhindern – und damit Klimarisiken zu verringern und langfristige wirtschaftliche Vorteile zu erzielen.
Wenn die Welt ihre Klimaziele weiterhin immer ferner in die Zukunft verschiebt, läuft die Menschheit Gefahr, die rote Linie von zwei Grad Erderwärmung zu überschreiten. Unseren Planeten dann wieder abzukühlen ist eine gigantische Anstrengung, bei der nach wie vor weitgehend unklar ist, wie der Kohlenstoff in einem solchen Ausmaß aus der Atmosphäre entfernt werden kann.
Eine Gruppe internationaler Forschender unter Führung des IIASA hat weitere Argumente dafür geliefert, dass man sich gar nicht erst in diese gefährliche Lage begeben sollte:
„In der Studie werden zum ersten Mal systematisch Szenarien verglichen, die es vermeiden, die Temperaturschwelle von zwei Grad zu reißen. Rasche Emissionssenkungen in den nächsten Jahrzehnten würden bedeuten, dass man nicht netto-negativ werden müsste: Stattdessen würden sich die globalen Temperaturen auf einem bestimmten Niveau um den Zeitpunkt herum einpendeln, an dem wir Netto-Null-Emissionen erreichen. Wir haben auch herausgefunden, dass die Berechnungen übereinstimmend etwa für die regionalen Energiesysteme eine schnelle Dekarbonisierung des Stromsektors vorhersagen“, sagt Christoph Bertram, Mitautor der Studie vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.
- Mehr Informationen auf www.iiasa.ac.at
- Riahi, K., Bertram, C., Huppmann, D., Rogelj, J., Bosetti, V., Cabardos, A-M., Deppermann, A., Drouet, L., et al. (2021). Cost and attainability of meeting stringent climate targets without overshoot. Nature Climate Change. DOI: 10.1038/s41558-021-01215-2
- Drouet, L., Bosetti, V., Padoan, S.A., Aleluia Reis, L., Bertram, C., Dalla Longa, F., Després, J., Emmerling, J., et al. (2021). Net zero-emission pathways reduce the physical and economic risks of climate change. Nature Climate Change [DOI: 10.1038/s41558-021-01218-z]