Nordpol erlebt Rekordtemperaturen
Viel zu warm ist es derzeit in der Arktis. An mindestens fünf Messstellen sind in dieser Woche Temperaturen von null bis plus 1,2 Grad Celsius gemessen worden – und damit bis zu 20 Grad mehr als sonst in dieser Jahreszeit üblich.
Die langjährigen November-Temperaturen liegen bei minus 18 bis minus 19 Grad Celsius. Medien sprachen von „bizarren“ Temperaturen. Fachleute nannten die arktische Wärme „beispiellos“.
Durch die Rekordtemperaturen kommt die Neubildung von arktischem Meereis ins Stocken. Da der Frost fehlt, kann das Wasser nicht gefrieren. Die Folge: Die Meereisfläche ist in der Arktis derzeit beispiellos klein.
Gerade hat die US-Wetterbehörde NOAA die Daten für den Monat Oktober vorgelegt. Danach war die arktische Eisausdehnung in dem Monat so gering wie noch nie zuvor in einem Oktober, seit 1979 mit Satellitenmessungen begonnen wurde. Das Meereiswachstum, das mit dem beginnenden Winter einsetzt, sei in der ersten Oktoberhälfte „unnormal“ langsam gewesen, meldet die NOAA. Ende Oktober habe die Eisausdehnung einen Rekordtiefpunkt erreicht.
Insgesamt war der Oktober nach NOAA-Angaben der drittheißeste Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Schon zu Beginn der Woche hatte die Weltorganisation für Meteorologie WMO am Rande der Klimakonferenz in Marrakesch darauf aufmerksam gemacht, dass das Jahr 2016 – nach mehreren heißen Vorjahren in Folge – einen erneuten Temperaturrekord aufstellen dürfte.
Der WMO zufolge stiegen die Temperaturen im laufenden Jahr auf einen Durchschnittswert von ungefähr 1,2 Grad über dem Niveau des vorindustriellen Zeitalters.
© NOAA | ncdc.noaa.gov | Wieder ein Monat mit viel zu vielen dunkelroten Stellen: Die NOAA-Temperatur-Darstellung vom Monat Oktober.
Quelle
Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (vk) 2016 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!