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NASA | Goldene Linie markiert frühere Eisausbreitung

© NASA | Goldene Linie markiert frühere Eisausbreitung

Schmelzendes Eis lässt Kalifornien verdursten

Weitreichende Folgen des Klimawandels haben drastische Folgen

Kalifornien wird immer häufiger von verheerenden Wald- und Buschbränden heimgesucht. Und es wird noch schlimmer. Der Bundesstaat im Westen der USA droht auszutrocknen. Schuld daran ist kurioserweise ein Überfluss an Wasser in der Arktis durch den Verlust an Eis aufgrund des Klimawandels. Das haben Forscher am Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) und der University of California am Standort Berkeley herausgefunden. Künftig werde es in Kalifornien noch mehr Trockenperioden geben, so die düstere Prognose.

Regenwolken werden abgedrängt

Die Eisverluste – das arktische Meer dürfte in wenigen Jahrzehnte im Sommer völlig eisfrei sein – haben signifikanten Einfluss auf ein atmosphärisches Phänomen hoch über den Nordpazifik, so die Wissenschaftler um LLNL-Forscherin Ivana Cvijanovic. Es sorgt dafür, dass Stürme, die Niederschläge bringen, von Kalifornien aus nach Kanada und Alaska abgedrängt werden. Zudem ändert sich über dem in den Tropen gelegenen Teil des Pazifiks die vertikale Zirkulation von Luftmassen. Auch das trage zum Ausbleiben von Regenfällen in Kalifornien bei.

Diese Wettersituationen traten bereits zwischen 2012 und 2016 auf, als das Land unter einer starken Dürre litt. Der Grund dafür lag den Wissenschaftlern zufolge zwar nicht am Abschmelzen des arktischen Eises. Dennoch ist dieser Prozess in vollem Gange und zieht dramatische Folgen nach sich. „Die jetzige Trockenheit macht deutlich, wie sich ein von schmelzendem Eis verursachter Rückgang der Regenfälle auswirken wird“, sagt Cvijanovic.

Weniger Regen, höhere Temperaturen

Die Menge an Niederschlägen im Winter sei bereits in den letzten Jahren immer weiter zurückgegangen, so die Forscher. Diese Entwicklung ging zudem einher mit höheren Temperaturen, die mehr Wasser verdunsten ließen. „Unsere Studie zeigt einen neuen Weg auf, wie menschliche Aktivitäten zu verheerenden Dürren führen können“, so Cvijanovic. Der Rückgang des arktischen Eises bedrohe nicht nur die dort lebenden Menschen, sondern die ganze Welt, warnt die Wissenschaftlerin.

Schon jetzt leidet Kalifornien massiv unter dem Klimawandel. Die Wasserversorgung ist keineswegs gesichert. In den letzten Jahren wurde Wasser zeitweise sogar rationiert. Tatsächlich wird die Situation wird immer bedrohlicher: Viele Städte und vor allem Landwirte fördern mehr Grundwasser, als nachfließen kann. Dieses Nutzungsverhalten könnte in absehbarer Zeit zum endgültigen Versiegen dieses Vorrats führen.   

Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL)
Quelle

pressetext.redaktion | Wolfgang Kempkens 2017

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