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University of Oulu | oulu.fi | Die finnischen Forscher haben die Nanostrukturen der dunklen Farbnuancen von verschiedenen Schmetterlingsarten untersucht.

© University of Oulu | oulu.fi | Die finnischen Forscher haben die Nanostrukturen der dunklen Farbnuancen von verschiedenen Schmetterlingsarten untersucht.

Schmetterlingsflügel als Inspiration für effektivere Sonnenkollektoren

Nanostrukturen der Schmetterlingsflügel liefern Vorlage für Leistungssteigerung von Solarmodulen – Finnische Wissenschaftler haben die Nanostrukturen schwarzer Schuppen von verschiedenen Schmetterlingsarten untersucht. Auf Grundlage dessen bewerteten sie die Lichtabsorptionsfähigkeiten von kristallinen Solarmodulen.

Die Strukturfarbe der Schmetterlingsflügel entsteht in erster Linie durch Beugung des natürlichen Lichts. Bei schwarzer Farbe jedoch wird das Sonnenlicht in den Flügelschuppen eingefangen, wie die Wissenschaftler der finnischen Universität Oulu nun in ihrer Veröffentlichung „Antireflective design of Si-based photovoltaics via biomimicking structures on black butterfly scales“ berichten. Dabei zeigt sich, dass bei einigen Fällen durch die Licht-Wärme-Umwandlung in den schwarzen Flügelschuppen der Schmetterlinge eine rasche Enteisung stattfindet. Diesen Prozess haben sich die Wissenschaftler näher angeschaut und dafür die Nanostrukturen schwarzer Schuppen von verschiedenen Schmetterlingen untersucht. Dabei zeigte sich, dass selbst gleich erscheinende dunkle Farbnuancen unterschiedliche Nanostrukturen aufweisen, die das Licht unterschiedlich reflektieren.

Anschließend haben Forscher ihre Ergebnisse auf die Lichtabsorptionsfähigkeiten bei der Platzierung auf kristallinen Solarmodulen bewertet. Die Verwendung der erforschten Strukturen als Antireflexmuster soll zu einer verbesserten Nutzung des Sonnenlichtes bei siliziumbasierten Solarmodulen beitragen. Computersimulationen ergaben eine erhebliche Abnahme der Rückstreuung an der Oberfläche nach Platzierung dieser Nanostrukturen auf den Solarmodulen.

Die Schuppenstruktur des Ornithoptera priamus zeigte nach Angaben der finnischen Wissenschaftler die besten Antireflexeigenschaften. Die Lichtreflexion verringerte sich von mehr als 35 Prozent auf dem reinen Siliziummodul auf weniger als 5 Prozent. Daraus resultiere, dass sich der Kurzschlussstrom erhöhte und die Leistung, die aus den Zellen gewonnen werden kann, um bis 66 Prozent stieg. Die Forscher um Wei Cao und Marko Huttula haben auch bereits Vorschläge zu ersten Umsetzungen ihrer Erkenntnisse gemacht.

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „pv-magazine“
(Sandra Enkhardt) 2020
 verfasst
– der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von Sandra Enkhardt 2020 weiterverbreitet
werden!  Mehr Artikel von Sandra Enkhardt | „pv magazine“ 02/2020 | Online bestellen!

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