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© pixabay.com | Ulrike Goergl

Solare Heizung für kühle Nächte umgesetzt

Norwegisches Forschungsinstitut SINTEF erprobt sinnvolle Nutzung von Lebensmittelabfällen.

Überschüssiger Strom aus Solarzellen auf dem eigenen Dach lässt sich nutzen, um abends, wenn es kühler wird, Räume zu heizen, und das ohne Batterie. Als Speicher fungiert ein sogenanntes Phasenwechselmaterial, das aus Handwärmekissen bekannt ist. Die Innovation von Ingenieuren des norwegischen Forschungsinstituts SINTEF verflüssigt sich, wenn es erwärmt wird, und gibt die Wärmeenergie wieder ab, wenn es sich verfestigt. Verluste gibt es praktisch nicht, weil die Wärme in latenter Form gespeichert wird. Den Ester gewinnen die Forscher aus fetthaltigen Lebensmittelabfällen.

Wechsel zwischen flüssig und fest

Prinzipskizze der solaren Heizungsanlage (Illustration: sintef.no) | Zum Vergrößern anklicken!

Die Esterpartikel werden tagsüber von warmem Wasser, erhitzt mit einer Art Tauchsieder, verflüssigt. Die Energie liefern die Solarzellen auf dem Dach. Es könnte auch mit Solarkollektoren funktionieren, die Wasser direkt erwärmen. Abgerufen wird die gespeicherte Wärme, indem kaltes Wasser durch den flüssigen Ester gepumpt wird. Das Phasenwechselmaterial erstarrt nach und nach erstarrt und erwärmt sich folglich. Diese Energie nimmt das hindurchströmende Wasser auf, das in Heizkörper geleitet wird.

Normalerweise müsste der Tank einen Wärmetauscher enthalten, der Ester und warmes beziehungsweise kaltes Wasser trennt. Diesen haben die Norweger in ihrem System jedoch eingespart. Er ist teuer und verschlingt Raum. Aus diesem Grund entschieden sie sich für den Direktkontakt der beiden Medien. Die Wirkung hängt davon ab, wie gut sich die beiden Medien vermischen. Die Chemie in einem solchen System ist schwer zu kontrollieren, ebenso wie der Strömungsprozess.

Einsatz in Wohn- und Ferienhäusern

„Doch wir bei SINTEF wissen alles darüber, weil wir eine Technologie entwickelt haben, die es ermöglicht, Öl und Wasser aus Ölquellen über lange Strecken in derselben Pipeline zu transportieren“, sagen die beiden Entwicklungsleiter Galina Simonsen und Heiner Schümann. Der Wärmespeicher sei ideal für den Einsatz in Wohn- und Ferienhäusern, insbesondere bei beengten Platzverhältnissen. Das System könne auch in entsprechend größerer Form zur Speicherung und Nutzung von Abwärme in Industrieanlagen eingesetzt werden.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „pressetext.com“ (Wolfgang Kempkens) 2023 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! 

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