Totes Phytoplankton: Viren senken Erderwärmung
Das beim Absterben von Phytoplankton entstehende und in die Atmosphäre entweichende Aerosol mildert die Wirkung der Sonnenstrahlen und somit die globale Erwärmung.
Das haben Forscher des zum Nationalen Forschungsrats CNR gehörenden Istituto di Scienze dell‘ Atmosfera e del Clima herausgefunden.
Wellengang sehr nützlich
Phytoplankton kann während der warmen Jahreszeit bekannterweise bis zu mehrere tausende Quadratmeter große, blühende Algenteppiche bilden. Das Phänomen geht meist abrupt zu Ende, wenn die Algen keine Nahrung mehr finden oder von den Viren im Meer angegriffen werden. „Bei ihrer Zersetzung entsteht eine Mischung aus Luft, Wasser und Schwebstoffen, die dann als feiner Nebel in die Atmospähre aufsteigt“, so Projektleiterin Maria Cristina Facchini.
Das mit dem Wellengang entstehende Aerosol ist reich an organischen Materialen, das die Hitzewirkung der Sonne reduzieren. Die Entdeckung des italienischen Forscherteams: „Bei einer Zerstörung des Phytoplankton durch Viren werden erheblich größere Mengen an Mikro- und Nanopartikeln freigesetzt, als dies bei einem natürlichen Tode der Algen geschieht.“
Plankton sinkt auf Boden ab
Den Experten zufolge würde sich bei einem organisch bedingten Absterben das Plankton in Richtung Meeresboden absetzen. Welche Bedeutung Viren für die pflanzlichen Bewohner haben, geht auch aus ihrer Anzahl hervor, die weltweit schätzungsweise über 1.000 Quadrilliarden betragen soll. Die Studie wurde mit der Università Politecnica delle Marche und der National University of Ireland durchgeführt. Details sind in „Scientific Reports“ verfügbar.