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scilogs.de | Stefan Rahmstorf | Verlauf der globalen Temperatur seit 1880 aus NASA-Daten. Gezeigt ist der gleitende Mittelwert über zwölf Monate.

© scilogs.de | Stefan Rahmstorf | Verlauf der globalen Temperatur seit 1880 aus NASA-Daten. Gezeigt ist der gleitende Mittelwert über zwölf Monate.

Warum die globale Erwärmung mehr Extremregen bringt

Die Gewitterfront der vergangenen Tage sei kein Beweis für den Klimawandel, wurde kürzlich ein Meteorologe zitiert. Trivial wahr aber nichtssagend, und potenziell sogar irreführend – suggeriert es doch, die Existenz des Klimawandels bedürfe noch eines Beweises. Von Stefan Rahmstorf

Eine sinnvolle Fragestellung bei Wetterextremen ist nicht, ob sie „den Klimawandel beweisen“. Auch die verständlicherweise oft gestellte Frage, ob sie eine Folge des Klimawandels sind, können wir aufgrund der starken Zufallskomponente im Wettergeschehen in der Regel nicht einfach mit ja oder nein beantworten, sondern bestenfalls mit Wahrscheinlichkeiten. Sinnvoll ist vor allem die Frage, ob und wie der seit vielen Jahrzehnten fortschreitende Klimawandel die Häufigkeit oder Stärke bestimmter Wetterextreme verändert. Zu dieser Frage kann die Wissenschaft Aussagen machen. Beim Thema Extremregen gibt es dazu eine ganze Reihe von Studien und Indizien, über die ich hier einen kurzen Überblick geben möchte.

Vor ziemlich genau drei Jahren und erneut vor zwei Jahren habe ich das Thema hier bereits erörtert – damals ebenfalls aus Anlass von Überflutungen in Deutschland. Das damals Gesagte ist weiterhin gültig, aber es sind neue Erkenntnisse hinzugekommen, und heute fokussiere ich besonders auf gewittrige Starkregen von kurzer Dauer, wie sie uns in den letzten zwei Wochen heimgesucht haben.

Gewitterneigung

Das Wetter der letzten Wochen war durch ungewöhnlich viele und heftige Gewitter geprägt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab 3000 Unwetterwarnungen heraus – das ist einmalig. Nehmen Gewitter durch die globale Erwärmung zu? Zunächst einmal ist das plausibel. Warme feuchte Luft liefert die Energie für Gewitter, deshalb gibt es in den Tropen viel mehr Gewitter als bei uns (den Rekord hält das Kongobecken), und im Sommer gibt es mehr als im Winter. Der Wasserdampfgehalt ist im Zuge der globalen Erwärmung weltweit um rund 5% angestiegen – eine erwartete Folge der Tatsache, dass wärmere Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann. Im Gewitter steigt die Luft auf, der Wasserdampf kondensiert, und dabei wird latente Wärme frei. Je feuchter die Luft war, desto mehr Energie steht daher im Gewitter zur Verfügung.

Hier können Sie den kompletten Bericht lesen

Quelle

SciLogs | Stefan Rahmstorf 2016

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