Weltneuheit: Energiespeicherung von Wasserstoff in Kavernen
Forschungsplattform zur Speicherung von Grünem Wasserstoff im Untergrundgasspeicher.
Im Rahmen der Forschungsinitiative HYPOS startet zum 1. Mai 2019 ein Pilotprojekt zur Untergrundspeicherung von Wasserstoff in Mitteldeutschland. Ziel des Projekts „H2-Forschungskaverne“ ist die Entwicklung und behördliche Genehmigung einer Forschungsplatt- form zur Wasserstoffspeicherung in einer Salzkaverne. Die Speicheranlage soll nach Ende des auf zwei Jahre angelegten Forschungsprojekts am Betriebsstandort Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt) des Gasspeicherbetreibers VNG Gasspeicher GmbH (VGS) errichtet und anschließend in den Forschungsbetrieb überführt werden. Die Anlage wäre der erste Wasserstoff-Kavernenspeicher in Kontinentaleuropa und der erste Kavernenspeicher weltweit, der Grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien speichert. Durch die standortspezifisch günstige Lage kann die Kaverne über eine bestehende, ggf. umzuwidmende Gaspipeline der ONTRAS Gastransport GmbH (ONTRAS) an die bestehende Wasserstoff- infrastruktur im mitteldeutschen Chemiedreieck (Leuna-Schkopau- Bitterfeld) angeschlossen werden.
Modellregion für Wasserstoff
Die Forschungskaverne bei Bad Lauchstädt ist Teil eines Gesamtkonzepts zum Aufbau einer Modellregion für Wasserstoff in den neuen Bundesländern. Im Mittelpunkt des Konzepts steht die Versorgung der Modellregion mit Grünem Wasserstoff. Dieser soll mit Hilfe von Power-to-Gas-Technologien (Großelektrolyseure) aus erneuerbarer elektrischer Energie gewonnen werden. Über die Gasinfrastruktur soll der Grüne Wasserstoff zu den Abnehmern in der chemischen Industrie, im Mobilitätssektor und in der urbanen Energieversorgung gelangen. „Zudem können wir Grünen Wasserstoff aus Überkapazitäten der erneuerbaren Stromproduktion in der Kaverne speichern und bei Bedarf wieder ausspeisen. So erhalten wir einen saisonalen Großspeicher, der in Kombination mit Power-to-Gas eine in diesem Umfang einzigartige Möglichkeit bietet, um bei der Versorgung mit uktu- ierenden erneuerbaren Energien Engpässe zu vermeiden und damit Versorgungssicherheit zu gewährleisten“, erläutert Stefan Bergander, Projekt- und Innovationsmanager beim HYPOS e. V.
Begleitprojekt zu Grundlagen der Wasserstoffspeicherung
Bereits seit September 2018 läuft das HYPOS-Begleitforschungsprojekt „H2-UGS“, in welchem die Grundlagenuntersuchungen zur Wasser- stoffspeicherung in Kavernen vorgenommen werden. Die Projektergebnisse sollen als Leitfaden für die Errichtung von Wasserstoff- untergrundgasspeichern unmittelbar in das Projekt „H2-Forschungskaverne“ ein ießen.
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ÜBER DAS PROJEKT HYPOS
Derzeit engagieren sich über 100 Unternehmen, Hochschulen und Forschungsinstitute als Mitglieder im Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany e.V. Der Verein ist das bundesweite Netzwerk zum Innovationsprojekt HYPOS. Das Projektkonsortium verfolgt das Ziel, Grünen Wasserstoff aus erneuerbarem Strom im großtechnischen Maßstab für die Chemieindustrie, die Elektromobilität und die urbane Energieversorgung herzustellen. Im Rahmen einer Wasserstoff- Modellregion sollen dabei das Chemiestoffnetz, das Erdgasnetz sowie die elektrischen Netze in Ostdeutschland modellhaft miteinander vernetzt werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben im Rahmen des Programms „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ mit bis zu 45 Millionen Euro.