Eltern und Großeltern plädieren international für eine sichere, gerechte und saubere Zukunft
34 Elterninitiativen aus 16 Ländern erklären sich solidarisch mit den weltweiten Klimastreiks der Jugend und rufen alle Erwachsenen dazu auf, selbst aktiv zu werden, um die Klimakatastrophe abzuwenden.
In den letzten Wochen haben weltweit Millionen Schüler, Schülerinnen und Studierende demonstriert, um die katastrophale Diskrepanz zwischen den bestehenden Bemühungen zur Reduktion von Treibhausgasen und den für eine Beschränkung der globalen Erwärmung auf nicht mehr als 1,5 Grad Celsius nötigen Maßnahmen anzuprangern.
„In einer Welt, die offensichtlich nur mehr von einer wachstumsgetriebenen Wirtschaft regiert wird, ist für mich die FridaysForFuture-Bewegung die letzte Hoffnung auf ein Umdenken hin zu einer nachhaltigen und friedlichen Zukunft,“ sagt Stefan Amatschek, aus Piberbach in Oberösterreich. Der Naturwissenschaftler und Vater von zwei Kindern fügt hinzu: „Nicht handeln heißt, unsere Kinder und Enkel im Stich zu lassen – und das ist für mich keine Option!“
In einer nun veröffentlichten Erklärung stellen sich 34 Elterngruppen aus 16 Ländern und vier Kontinenten hinter die Forderungen der streikenden Jugend und die Empfehlungen der Klimawissenschaft. Sie verlangen, dass ihre Regierungen das Pariser Klimaschutzabkommen umsetzen und dem Sonderbericht des Internationalen Klimarats IPCC zum 1,5°C-Ziel entsprechend handeln.
In Einklang mit der Forderung nach weltweiter Klimagerechtigkeit soll die Dekarbonisierung in Österreich im globalen Vergleich deutlich schneller erreicht werden. Parents For Future ruft die österreichische Regierung daher zur Erklärung eines Klimanotstands als politisches Signal auf und fordert das Erreichen von Nullemissionen bis 2030 sowie eine ehrliche Kommunikation zur Lage der Klimakrise.
Der Elternbrief wendet sich an alle Eltern, Großeltern und sonstige besorgte Erwachsene. Sie alle sollen sich jetzt für eine sichere Zukunft stark zu machen um so den Druck auf die Politik zu erhöhen und Entscheidungsträger*innen zu wählen, die eine Politik in Einklang mit dem 1,5°C-Ziel anstreben:
„Am 26. Mai wählen die EU-BürgerInnen eines der wichtigsten politischen Entscheidungsorgane für Maßnahmen gegen die Klimakrise: das europäische Parlament, das keine nationalen Interessen vertritt, sondern die aller BürgerInnen der EU“, betont Josef Dengler aus Wien, zweifacher Vater und Großvater. „Parteien, deren VertreterInnen die menschengemachte Klimakrise leugnen oder verharmlosen, sind für Parents For Future nicht wählbar.“
„Die Eindämmung der Klimakrise ist die zentrale Herausforderung unserer Zeit“, warnt Rowan, Mutter zweier Kinder in Grossbritannien. „Die Lösungen gibt es bereits, was momentan noch fehlt, ist der politische Wille, sie umzusetzen. Gemeinsam sind wir stark; zusammen mit den streikenden SchülerInnen, Eltern, Großeltern und allen Leuten, denen die Zukunft am Herzen liegt, müssen wir die Entscheidungsträger und Entscheidungsträgerinnen dazu bringen, Maßnahmen gegen die Klimakrise zu ergreifen, und zwar jetzt.“
Etwa 50.000 Eltern und Großeltern werden derzeit von den Gruppen repräsentiert, die den Brief initiiert und unterschrieben haben. Ihnen haben sich rasch andere Bürgerbewegungen angeschlossen, die die Erklärung ebenfalls unterstützen, beispielsweise Citoyens Pour Le Climat (Frankreich), Ciudadanos por un Clima Vivible (Panama), Writers For Future (Deutschland) und Fossil Free South Africa (Südafrika). Alle Organisation und Privatpersonen sind eingeladen, diese Erklärung zu unterstützen.
Der offene Brief auf deutsch
Eine Liste der Unterzeichner und der Brief auf Englisch sind unter folgendem Link zu finden: parentsforfuture.org/actnow . Auch die Unterstützung der Erklärung kann man dort unterschreiben.