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Depositphotos.com | thenews2.com | GAZA

© Depositphotos.com | thenews2.com | “Mit unseren Teams vor Ort in Gaza sind wir Zeugen nicht nur einer humanitären Krise, sondern einer Krise der Menschlichkeit. Hunger als Kriegswaffe einzusetzen, ist ein Verstoß gegen das Völkerrecht.“ Francois de Keersmaeker, Ärzte der Welt.

Gaza: Bundesregierung muss glaubwürdig für Menschenrechte und Völkerrecht eintreten

Offener Brief von über 1000 Ärztinnen, Ärzte und Beschäftigten im Gesundheitswesen.

1045 Ärzt*innen, Angehörige anderer Gesundheitsberufe und weitere Personen haben einen Offenen Brief zum Krieg in Gaza an die Bundesregierung gerichtet. Sie fordern, die Politik solle „glaubwürdig für Menschenrechte und Völkerrecht eintreten!“.

„Während Bundeskanzler Merz inzwischen vorsichtige Kritik an Netanjahus militärischer Offensive in Gaza äußert, lehnt die Regierung einen klaren Stopp von Rüstungsgütern nach Israel immer noch ab. Die EU debattiert über eine Prüfung des Assoziierungsabkommens mit Israel, und Deutschland stimmt sogar dagegen, überhaupt zu überprüfen, ob Israel sich an das Abkommen hält. Unser Brief soll den Druck auf die Bundesregierung erhöhen, damit Deutschland endlich etwas gegen die humanitäre Katastrophe in Gaza tut“, erklärt Dr. Uwe Trieschmann, Mitglied im Vorstand der IPPNW.

Der Offene Brief fordert das „sofortige Ende aller Waffenlieferungen an Israel“ als ersten Schritt gegen die „eskalierende Gewalt“.

Die Unterzeichner*innen thematisieren zudem die Versorgung mit Lebensmitteln und Hilfsgütern. „Die aktuell vier Lebensmittelverteilstationen unter israelischer Kontrolle für fast 2 Millionen Menschen sind vollkommen unzureichend; vorher gab es nach Informationen von medico international 400 Verteilstationen“, erklärt Dr. Trieschmann weiter.

Deshalb fordern die Ärzt*innen und Medizinbeschäftigten in dem Brief den „ungehinderten Zugang für Nahrungsmittel und humanitäre Hilfe einschließlich der Unterstützung des UN-Hilfswerk UNRWA“ sowie eine „Unterstützung bei der medizinischen Versorgung, die durch die Zerstörung der Infrastruktur und den Tod von Gesundheitspersonal kaum noch möglich ist.“

„Exemplarisch dafür könnte die Behandlung schwer verletzter und krebskranker/chronisch kranker Kinder in Deutschland sein“, heißt es in dem Brief weiter. So könne „Deutschland aktiv dazu beitragen, dass die humanitäre Katastrophe in Gaza gemildert wird.“

Source

Angelika Wilmen, IPPNW-Friedensreferentin | 030 / 69 80 74 13

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