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Frieden und Gerechtigkeit gestalten – NEIN zum Krieg!

Vor 22 Jahren begann am 7. Oktober 2001 mit der “Operation Enduring Freedom” (OEF) der längste Krieg in Afghanistan und der globale “War on Terror”. Die deutsche Beteiligung an diesem Krieg wird kaum noch öffentlich thematisiert.

Dabei wäre es geboten – moralisch sowie rein pragmatisch – aus den Fehlern und Verbrechen des Afghanistan-Krieges zu lernen. Gerade jetzt, während die deutsche Bundesregierung mit selbstgerechter Inbrunst das Morden und Sterben in der Ukraine befeuert, sollte man die Lehren des Afghanistan-Krieges nicht aus den Augen verlieren.

Führt militärisch-technologische Überlegenheit zu einem Vorteil auf dem Schlachtfeld und somit zum “Sieg”? Wurden hinreichend konkrete und realistische Kriegsziele definiert? Kann man die Eskalation des Krieges räumlich und zeitlich begrenzen? Kann man durch militärische Mittel Zivilist*innen schützen? Gibt es so etwas wie “gerechte” oder “humanitäre” Kriegsführung?

Mit der Erfahrung des Afghanistan-Kriegs muss man antworten: Nein, nein, nein, nein und nein.

Das ist nur ein Abriss der offensichtlichsten Lehren, die aus dem Afghanistan-Krieg gezogen und auf den Umgang mit dem Ukraine-Krieg angewandt werden sollten. Und doch zeigt schon dieser Abriss, dass die deutsche Bundesregierung ihrer Verantwortung gegenüber den Menschen in der Ukraine in keinster Weise nachkommt, wenn sie Waffen in die Ukraine liefert, denn keine dieser Fragen wird hinreichend thematisiert. Auch wenn sich die deutsche Beteiligung an diesen beiden Kriegen qualitativ unterscheidet, sind die zugrundeliegenden Annahmen für die Beteiligung ähnlich und die Lehren anwendbar.

Im Übrigen sollte es nicht der Anwendbarkeit der Lehren auf den nächsten Krieg bedürfen, um die Notwendigkeit einer ernsthaften Beschäftigung mit dem Afghanistan-Krieg zu begründen. Die Bundeswehr, die deutsche Politik und die gesamte deutsche Gesellschaft sind es sich selbst und den Opfern des Afghanistan-Krieges schuldig, sich mit der deutschen Rolle in diesem Krieg auseinanderzusetzen. Das ist bisher kaum geschehen und da reicht auch eine kaum beachtete Enquete-Kommission im Bundestag nicht aus.

Wir aus dem Trägerkreis der Internationalen Münchner Friedenskonferenz versuchten zu diesem Diskurs einen Beitrag zu leisten, beispielsweise mit dem diesjährigen Vortrag von Dr. Fahim Amir auf der Friedenskonferenz 2023 zu den erschreckenden Parallelen und Verstrickungen der Kriege in Afghanistan und in der Ukraine und jetzt Israel. Wir werden die Themen auch in Zukunft nicht aus den Augen verlieren.

In der Zwischenzeit bereiten wir die Friedenskonferenz 2024 vor, die vom 16. bis 18. Februar 2024 stattfinden wird. Einige Referent*innen haben bereits ihre Teilnahme zugesagt, u.a., Olga Karach, Clare Daly, MEP, Michael von der Schulenburg, Prof. Dr. Olaf Müller und Dr. Boniface Mabanza Bambu. In nächster Zeit werden wir das Programm auf unserer Website vorstellen.

Quelle

Internationale Münchner Friedenskonferenz | Julian Mühlfell

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