‹ Zurück zur Übersicht
Kathryn Hollinrake for the Weston Family Foundation

© Kathryn Hollinrake for the Weston Family Foundation | Der Agrotunnel ist ein Indoor-Anbausystem, das das ganze Jahr über Beeren produzieren kann. (v.l.n.r.) Kim Parker, Präsident und CEO von Food Security Structures, Amita Sharma, Betriebsleiterin des Agrotunnels, Greg Whiteside, Vizepräsident und Chief Technology Officer von Food Security Structures, Joshua Peace, Inhaber des John M. Thompson-Lehrstuhls für Informationstechnologie und Innovation, und Max Qian, Doktorand.

Hybridfarm ermöglicht ganzjähriges Ernten

Forscher der Western University nutzen Photovoltaik und Leuchtdioden und kommen ohne Erde aus.

In einer neuartigen Hybridfarm von Forschern der Western University in der kanadischen Stadt London, in der Beeren angebaut werden, ist jede Woche Erntezeit, und das 52 Mal pro Jahr. Sie braucht auch keinen Strom aus dem Netz, denn sie ist üppig mit Solarzellen ausgestattet. Sonnenlicht bekommen die Früchte auch nicht. Was sie benötigen, liefern Leuchtdioden, und zwar genau die Frequenzen, die Erdbeeren, Heidelbeeren, Honigbeeren, auch als Sibirische Blaubeere bekannt, Stachelbeeren und Boysenbeeren brauchen, Zwitter aus Himbeere und Brombeere.

Erstes volles Betriebsjahr

Die Hybridfarm, auch Agrartunnel genannt, hat Joshua Pearce mit seinem Team entwickelt. Die Forscher haben nach einer Möglichkeit gesucht, Lebensmittel in größeren Mengen als bisher auf der gleichen Fläche zu produzieren, und das zu allen Jahreszeiten. Die Farm befindet sich derzeit in ihrem ersten vollen Betriebsjahr.

„Tunnel“ klingt zwar nach Finsternis. Doch in diesem Fall fällt mildes Außenlicht hinein, ergänzt von Leuchtdioden. Die opaken Wände und Decken bestehen aus halbdurchlässigen Solarzellen, die Strom für die künstliche Beleuchtung produzieren, im Winter auch für die Beheizung. Um sicherzustellen, dass es niemals an Strom fehlt, ist außerhalb des Tunnels eine zusätzliche Photovoltaikanlage installiert.

Geschlossener Kreislauf

Für den Anbau haben die beteiligten Agrarwissenschaftler zwei Techniken ausgewählt, die im Freiland nicht machbar sind: Aeroponik und Hydroponik. Bei der Aeroponik befinden sich die Wurzeln in einem geschlossenen Behälter. Sie werden ständig einem feinen Nebel aus Wasser ausgesetzt, das mit Nährstoffen angereichert ist. Erde ist überflüssig, genauso wie bei der Hydroponik. Bei dieser Anbautechnik befinden sich die Wurzeln in Wasser, das mit Nährstoffen angereichert ist.

In beiden Fällen ist der Wasser-Dünger-Kreislauf geschlossen. Da auch der Tunnel künstlich belüftet ist, können keine Schadinsekten oder Pilze eindringen, die die Ernte gefährden würden. Eine Software, die sich auf Künstliche Intelligenz stützt, kontrolliert Wachstum und Nährstoffversorgung.

„Unsere Lösung ist vollständig modular, skalierbar und an verschiedene Standorte und extreme Klimabedingungen anpassbar“, sagt Pearce. Die Hybridfarm könne an Einzelhandelsstandorten installiert werden, um überall auf der Welt eine Versorgung mit frischen Lebensmitteln zu gewährleisten. Nach dem gleichen Verfahren könnten auch Gemüse, Salate und Kräuter angebaut werden.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „pressetext.com“ (Wolfgang Kempkens) 2024 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! 

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren