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Preis für eine Welt ohne Bargeld ist hoch

Verbraucherzentrale gegen eine Begrenzung oder Abschaffung von Bargeld

  • Bargeld bleibt langfristig für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie für den Markt unverzichtbar.
  • Keine Bargeldbegrenzungen beim privaten Kauf oder Verkauf.
  • Auch hinsichtlich der Zukunft von 500 Euro Scheinen und 1-und 2-Cent-Münzen müssen Verbraucherinteressen bedacht werden.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) weist Gedankenspiele um eine Abschaffung des Bargelds zurück. Zuletzt wurde am vergangenen Freitag der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft Günther Oettinger damit zitiert, dass das Ende von Bargeld unvermeidlich sei. „Bargeld hat große Vorteile, auf die viele Verbraucher nicht verzichten wollen“, sagt Klaus Müller, Vorstand des vzbv. Es gewährleiste Freiheit und Anonymität beim Einkauf. Nur Bargeld stelle auch sicher, dass man unabhängig von Dienstleistungen Dritter jederzeit zahlen könne.

Der vzbv hebt in einem aktuellen Positionspapier die Bedeutung von Bargeld hervor. Schon allein eine Begrenzung von Barzahlungen sei ein Problem. Zwar gäbe es mittlerweile viele Möglichkeiten zum unbaren Bezahlen im Handel. Verbraucher müssten jedoch auch die Möglichkeit  behalten, Güter, wie ein Auto, eine Sportausrüstung oder andere Gegenstände frei verkaufen zu können.

Private Zahlungen weiterhin mit Bargeld ermöglichen

Nur Bargeld erlaubt  bisher die Gewissheit, den vereinbarten Gegenwert einer veräußerten Sache zuverlässig Zug-um-Zug zu empfangen. „Einige Mitgliedsstaaten mit Bargeldbegrenzungen haben aus guten Gründen private Zahlungen explizit ausgenommen. Dieser Punkt wird in der deutschen Debatte bisher nicht berücksichtigt“, so Müller.

Große Scheine und kleine Münzen

Auch auf die Diskussion um Kleinmünzen und eine mögliche Abschaffung des 500-Euro-Scheins geht das Positionspapier ein. Kleine Cent-Münzen seien vielen Verbrauchern lästig. Es käme aber darauf an, durch geeignete Rundungsregeln sicherzustellen, dass deren Abschaffung keine Preissprünge auslösten. „Wenn sich an Tankstellen die Preise nur noch in fünf Cent Sprüngen ändern würden, wird schnell jedem klar, wie teuer eine solche Entscheidung die Verbraucher kommt. Es braucht hier klare Regelungen“,  so Müller.

Den 500-Euroschein nicht mehr zu drucken, sei für Verbraucher kein erhebliches Problem. Anders läge die Sache, wenn man diese Scheine nicht mehr dauerhaft einlösen könne. Zwänge man Verbraucher, die ihr Geld nicht einer Bank anvertraut haben, diese Scheine einzutauschen, wird das möglicherweise Kriminelle auf den Plan rufen, etwa durch zunehmende Einbrüche. Vermögen dürften auch nicht kalt enteignet werden. Es sei aber nicht in allen EU-Staaten, die den Euro als Währung eingeführt haben, selbstverständlich, dass alte Banknoten, wie die D-Mark, ohne Frist bei der Notenbank eingetauscht werden können.

Quelle

Verbraucherzentrale Bundesverband 2016

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