Zukunftssichere ökologische Nachhaltigkeitskonzepte für Deutschland
Es gibt viele Konzepte, die den Konsumenten erste Hinweise für ihren Konsum geben, wie zum Beispiel quantitative Labels und Ampeln. Auch bieten Management-Checklisten den Unternehmen grobe Leitlinien. Das konkrete Ausmaß der ökologischen Wirkung könnte jetzt mit dem Ansatz von futureparty erkennbar werden. Von Frank Jirjis
Aktuell entbrennt ein Wettbewerb der ökologischen Labels und Nachhaltigkeitskonzepte um die Gunst von Industrie und Konsumenten. Trotz ihrer Vielfalt haben diese Labels und Konzepte eigentlich alle das gleiche Ziel: Die ökologische Balance herstellen zwischen Regenerationskraft der Natur, privatem Konsum und industrieller Produktion. Die Konzepte steuern dieses übergeordnete Ziel teils nur mit mangelhafter Konsequenz an. Das führt bei Unternehmen zu Fehlinvestitionen in inkonsequente und ineffiziente Konzepte, Konsumenten haben ihre Konsumgewohnheiten auf falsche Ziele gelenkt und die Natur muss unnötig lange auf Besserung warten.
Nach erfolgreichen Zertifizierungen von Unternehmen, engagiert sich futureparty nun erneut in der öffentlichen Diskussion um den richtigen Weg zur ökologischen Nachhaltigkeit und liefert 10 Erfolgskriterien für zukunftssichere Nachhaltigkeitskonzepte:
- In der Beschreibung ihrer Systematik und Wirkweise müssen Labels und Konzepte das Oberziel „ökologische Nachhaltigkeitsbalance“ explizit formulieren und aufzeigen, wie es erreicht werden soll.
- Alle Akteure und Einzelziele müssen in einem Gesamtkonzept abgestimmt sein (one fits all), um Fehlsteuerungen zu vermeiden.
- Ökologischer industrieller Wettbewerb muss initiiert werden, um die Innovationskraft der Industrie auch in den Dienst der Natur zu stellen. Das heißt, dass Unternehmen im limitierten ökologischen Rahmen nur wirtschaftlich wachsen können, wenn sie ökologisch besser als der Wettbewerb agieren.
- Nur mit quantitativen Informationen kann der Konsument bei seiner Kaufentscheidung seinen individuellen Konsum richtig bewerten (Konsumenten-Guidance) und so seinen freedom of lifestyle im gesetzten ökologischen Rahmen gestalten.
- Wirtschaftliche und wissenschaftliche Aspekte müssen durch demokratische Mitbestimmung ergänzt werden, da die Natur Gemeingut ist.
- Die quantitative Abdeckung aller relevanten ökologischen Nachhaltigkeitsfelder in allen Prozessschritten und Industrien schafft Vergleichbarkeit.
- Vorhandene Unternehmensdaten müssen einfach ökologisch bewertbar werden und in weiteren Ausbaustufen die ökologischen Daten mit den wirtschaftlichen Daten mitgeführt werden. So fallen im Entscheidungsfall keine Nacherhebungen an und die Komplexitätsbeherrschung wird gesichert. Gleichzeitig ist eine Aggregierbarkeit der Detailkennzahlen nötig, um eine Gesamtbewertung, -steuerung und eine entsprechende Kommunikation zu ermöglichen.
- Die Einführung des Konzeptes ist wegen seiner Mächtigkeit nur schrittweise möglich. Daher müssen die Konzeptbestandteile aufeinander aufbauen können.
- Für alle Akteure muss der Umgang mit ökologischer Nachhaltigkeit planbar sein. Mit der Handelbarkeitkeit (z.B. an Börsenplätzen) können unterschiedliche Bedarfe an ökologischem Nachhaltigkeitsverbrauch zwischen den Akteuren ausgeglichen werden.
- Die Handelbarkeit erforderte getrennte quantifizierte Maßeinheiten für ökologischen Nachhaltigkeitsverbrauch (Quantität und Wert).
Schon heute sind viele Konzepte in Anwendung, die den Konsumenten erste Hinweise für ihren Konsum geben, wie zum Beispiel quantitative Labels und Ampeln. Auch bieten Management-Checklisten den Unternehmen grobe Leitlinien. Das konkrete Ausmaß der ökologischen Wirkung ist mit diesen Labels und Konzepten nicht steuerbar. Quantitative Ansätze wie die Umwelt-GuV liefern hier schon erste quantitative Informationen und tragen so zur Bewusstmachung der Risiken bei. Sichtweisen der Konsumenten fehlen hier noch und die monetären Bewertungseinheiten können im Knappheitsfall nicht gleichzeitig monetär gehandelt werden.
Somit ist eine Ansteuerung der ökologischen Nachhaltigkeitsbalance nicht möglich. Diese Ansteuerung wird mit Ansätzen wie dem CO2 Zertifikate-Handel möglich, da hier konkrete Gesamtziele gesetzt werdenEs müssten nun noch fehlende ökologische Felder in einer einheitlichen Nachhaltigkeitswährung ergänzt werden. Diese Funktionalitäten bietet futureparty und sieht sich damit als zukunftssicheres ökologisches Nachhaltigkeitskonzept.
futureparty® ist eine Initiative für die quantifizierte Messung von ökologischer Nachhaltigkeit von Unternehmen, Produkten und privatem Konsum. Das Konzept basiert auf Punktwerten für 9 ökologische Nachhaltigkeitsfelder. Demokratische Elemente (ecodemocratic.de) und EEA Daten (European Environment Agency) fließen in Punktbildung ein. Das Konzept hat futureparty im QES9 Standard veröffentlicht (QES9= Quantification of Ecological Sustainability in 9 fields).
Hier gehts zum ausführlichen forum-Artikel über das Konzept!
„futureparty® ist ein unterstützenswertes, zukunftsweisendes Konzept.“ Michael Kuhndt (Leiter des CSCP, Colaborating Centre On Sustainable Consumption and Production)
Quelle
futureparty® 2013futureparty c/o Frank Jirjis 2013Erstveröffentlichung „forum – Nachhaltig Wirtschaften“ 2013