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33 Jahre nach Tschernobyl – Wie die regionale Energiewende Umwelt schützt und Gemeinschaft stiftet

Video-Portrait der Energie-Kommune Wildpoldsried zeigt, wie sauberer Strom vor Ort und zu jeder Zeit erzeugt und verbraucht werden kann.

Die Katastrophe von Tschernobyl ist vielen Bürgerinnen und Bürgern noch in Erinnerung. Doch seitdem ist in Sachen sauberer Energieversorgung vor Ort viel passiert, das spiegelt sich auch beim morgigen Tag der Erneuerbaren Energien wider, der sich in diesem Jahr zum 24. Mal jährt. 2011 beschloss die Bundesregierung den Ausstieg aus der Atomkraft, der Anteil der Erneuerbare Energien im Stromsektor liegt mittlerweile über einem Drittel und neue Technologien sowie Forschungsprojekte tragen dazu bei, dass sich in Deutschland Energie auch künftig alle leisten können.

Klimawandel und der große Bedarf an Energie scheinen das Potenzial zu haben, die Gesellschaft zu entzweien. Doch das muss nicht so sein: 33 Jahre nach Tschernobyl und acht Jahre nach der Katastrophe in Fukushima spricht sich die Mehrheit der deutschen Bevölkerung für Erneuerbare Energien aus. Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) möchte anlässlich des morgigen Tages der Erneuerbaren Energien einen Blick nach Süddeutschland werfen. Hier in Wildpoldsried zeigt sich exemplarisch, wie die Mobilisierung von Erneuerbaren Energien vor Ort Gemeinschaften stärken oder gar neu entstehen lassen können.

„Die regionale Energiewende spannt neue, ungeahnte Netzwerke, in der analogen Welt wie auch digital. Dorfgemeinschaften, Anlagenbetreiber und Mieter vernetzen sich für eine saubere Strom- und Wärmeversorgung“, sagt Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE. In dem neuen Video-Portrait „Regionale Energiewende stiftet Gemeinschaft“ wird deutlich, wie regionale Energiegemeinschaften entstehen, die dank neuer Technologien ihre Mitglieder untereinander oder auch andere außerhalb der Energiegemeinschaft vor Ort mit sauberem Strom versorgen können.

„Wir hatten ein gemeinsames Ziel, nämlich möglichst viel Erneuerbare Energien zu erzeugen, es war also ein Gemeinschaftswerk. Und jetzt ist man in Wildpoldsried schon stolz, was daraus geworden ist“, so der Energie- und Landwirt Wendelin Einsiedler im Video-Portrait, das im Rahmen des Projekts Energie-Update entstanden ist. „Bei den Erneuerbaren Energien ist es wichtig, einen Mix zu erzeugen.“

Wichtig dabei ist in Wildpoldsried auch der Einsatz der Blockchain-Technologie. In der Gemeinde ist die Technologie nicht nur Steuerungselement für den regionalen Strom, sondern auch die Basis für einen möglichen regionalen Strommarkt. Schon wird derzeit in virtuellen Marktplätzen Solarstrom gehandelt – das stiftet ebenfalls Gemeinschaft.

Wildpoldsried zeigt, welches Potenzial die Erneuerbaren Energien für die Gemeinschaft haben: von der Finanzierung von Erneuerbare-Energien-Anlagen, über die Produktion zum Speicher und zum dezentralen Handel hin zu einer intelligenten Vernetzung und Sicherheit im dezentralen Netz. „Ein Vorbild für andere Regionen und ein Leuchtturm für das deutschlandweite Upgrade unseres Energiesystems“, so Brandt.


Quelle

Agentur für Erneuerbare Energien e.V. | 2019

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