Tschernobyl-Gedenktag: Die Zukunft gehört den Erneuerbaren
Das Reaktorunglück in Tschernobyl jährt sich zum 38. Mal. Dieser Jahrestag ist Anlass, um einmal mehr auf die Gefahren der Nutzung von Atomenergie sowie auch der fossilen Energien hinzuweisen.
„Wir müssen die Energiewende jetzt umsetzen. Das bedeutet einen schnellen Ausstieg aus der fossilen und atomaren Energieerzeugung und einen raschen Ausbau der erneuerbaren Energien“, erklärt Fritz Herzog, Obmann der IG Windkraft. „Dafür brauchen wir ein Zusammenwirken aller erneuerbaren Energien.“
Vor 38 Jahren ereignete sich eine der größten Atomreaktor-Katastrophen der Geschichte. Im Atomkraftwerk Tschernobyl kommt es zur Kernschmelze und in der Folge wird ein riesiges Gebiet radioaktiv verseucht. Bis heute weiß niemand genau, wie viele Menschen an den Folgen der Katastrophe starben. Am morgigen Tschernobyl-Gedenktag sowie am darauffolgenden Aktionstag der erneuerbaren Energien wird daher weltweit auf die enormen Gefahren der Energieerzeugung durch Atomkraft aufmerksam gemacht.
Auch wenn in Österreich kein Atomkraftwerk in Betrieb ist, stammen immer noch je nach Berechnungsart zwischen drei und zwölf Prozent des Stroms in Österreichs Netzen aus Atomkraft. „Wir müssen die Energiewende jetzt umsetzen. Das bedeutet einen schnellen Ausstieg aus der fossilen und atomaren Energieerzeugung und einen raschen Ausbau der erneuerbaren Energien“, betont Herzog.
Internationaler Tag der Erneuerbaren
Die erneuerbaren Energien sind die günstigsten, umweltfreundlichsten und am schnellsten zu realisierenden Technologien für die Stromerzeugung. „Wir haben bereits alle Werkzeuge in der Hand, die wir für die Energiewende brauchen. Wir müssen nur zur Tat schreiten und die vorhandenen Erneuerbaren-Potenziale schnell nutzen“, erklärt Herzog. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ergänzt sich über das Jahr gesehen optimal mit einer hohen Erzeugung aus Sonne und Wasser im Sommer und dem Erzeugungsschwerpunkt der Windkraft im Winter.
„Die Erneuerbaren sind sicher, gesundheitsförderlich und machen uns unabhängig von ausländischen Importen, anstatt Geld in unsichere Staaten abfließen zu lassen. Zudem schaffen wir Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Österreich“, ergänzt Herzog.
Für den Energiewende-Turbo braucht es in einigen Bereichen aber noch eine Anpassung der Rahmenbedingungen. Für die Windkraft fehlt noch die gesetzliche Grundlage eines passenden Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (ElWG), eine Verschränkung von Bund und Ländern bei den Zielsetzungen, etwa im EABG, sowie ein proaktives Handeln der Bundesländer bei den Flächenausweisungen sowie bei der Beschleunigung der Genehmigungen.