Blaues H2 ist öl-schwarz
Die Fakten sprechen intensiv gegen H2 aus Erdgas + CCS
In Energiefragen bitte immer vergleichen
Die Wasserstoffstrategie der EU-Kommission sieht den Einsatz von Blauem H2 (aus Erdgas mit CCS) vor, weil man angeblich über nicht genug Ökostrom für grünes H2 verfüge.
Tatsächlich ist EU-weit aktuell noch zu wenig Ökostrom vorhanden. Aber die Aufholjagd ist wird immer rasanter: Von 2004 bis 2018 hatte sich sein Anteil am Stromverbrauch – trotz nach wie vor widriger gesetzlicher Rahmenbedingungen – auf über 33 % beinahe verdoppelt. Das zeigt folgender Eurostat-Bericht („Sustainable development in the European Union – Monitoring report on progress towards the SDGs in an EU context“ | ab Seite 139)
Alles neu und Pipelines ohne Ende
Dem gegenüber gibt es weltweit keine verlässliche und über Jahre bewährte CCS-Praxis, sondern nur ein paar Testanlagen.
Vor allem aber benötigt der Gebrauch von blauem Wasserstoff, und das wird bislang verschämt verschwiegen, neue und mitunter sehr lange, eigene CO2-Pipelines und/oder CO2-Transportschiffe. Denn der Superbonus für die Fossilindustrie ist, dass das abgeschiedene CO2 mitunter auch in aktive Ölfelder verpresst werden kann, um deren Ausbeute zu steigern – genannt: EOR, Enhanced Oil Recovery.
Wirtschaft lahmt, aber H2-Zusatzkosten problemlos
In bewährter Weise (vergleiche Atomkraft oder Kima- und Gesundheitsschäden aus jahrzehntelanger Fossilenergieverbrennnung) sollen gerade jetzt neue, teure und insbesondere zusätzliche Infrastrukturkosten der Allgemeinheit untergejubelt werden,um völlig überflüssigen blauen Wasserstoff intensiv vornzubringen. Der ja in der Wasserstoffstrategie der EU-Kommission nur als Übergangslösung dienen soll, bis genug grünes H2 produziert werden kann. Nur dass diese H2-CCS-Neukosten dem Ökostromausbau fehlen werden, damit H2 rasch grün werden könnte.