China Spitze bei der Windkraft
China könnte im nächsten Jahr die USA als größten Windstromproduzenten ablösen.
Das Reich der Mitte erzeugte im vergangenen Jahr 169 Terawattstunden Windstrom und liegt damit nur knapp hinter den USA mit 175 Terawattstunden. Angesichts des schnelleren Ausbaus der Windkraft in China werde es auch bei Erzeugung bald einen Wechsel an der Spitze geben, teilte die Analyseplattform Global Data mit.
Die Aussage von US-Präsident Barack Obama in seiner State of the Union Adress, dass die Vereinigten Staaten die weltweite Nummer Eins bei der Windkraft seien, stimme zwar, erklärte Pranav Srivastava, Energieanalytiker bei Global Data. Schon jetzt verfüge China aber mit 110 Gigawatt über mehr installierte Windkraftleistung als die USA mit 66 Gigawatt. Auch der Ausbau der chinesischen Windkapazität um 18 Gigawatt im letzten Jahr habe deutlich über dem Zuwachs von 4,9 Gigawatt in den USA gelegen. Durch die weniger stark wehenden Winde und die mangelhafte Netzinfrastruktur könne das volle Erzeugungs-Potenzial der installierten Windkraftanlagen in der Volksrepublik aber noch nicht abgerufen werden.
Mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 50 Prozent verläuft laut Gobal Data der Ausbau der chinesischen Windkraft außerdem deutlich stabiler. Dagegen hat die US-Windbranche im Jahr 2013 nach dem Auslaufen von Steuervergünstigungen stark gelitten. Die Wiedereinführung der Begünstigungen im Dezember 2014 habe bisher wenig Wirkung gezeigt, so Srivastava. Der nordamerikanische Windenergiesektor sei wahrscheinlich nicht in so gesunder Verfassung, wie der US-Präsident behaupte.