Die Sonnenmenschen von Tokelau
Drei kleine, einsame Atolle mitten im Pazifik, die zu Pionieren in Sachen Energieerzeugung wurden: Tokelau ist die erste Nation der Welt, die ihre Stromproduktion zu 100 Prozent auf Solarenergie umgestellt hat. Die ARTE-Dokumentation beleuchtet, wie sich das Leben dadurch verändert hat. Ein Film von Ulli Weissbach
Sie waren die größten Seefahrer aller Zeiten. Die Polynesier eroberten vor Tausenden von Jahren in einfachen Segel-Katamaranen den Pazifik, das größte Meer der Welt. Lange vor den Europäern navigierten sie über diese riesige Wasserwüste. Und besiedelten Zigtausende von Inseln: Polynesien.
Tokelau liegt 500 Kilometer nördlich vom Südseestaat Samoa und gilt als eines der abgelegensten Länder der Welt. Nur alle zwei Wochen verbindet eine Fähre in 30-stündiger Fahrt die Inseln mit Samoa; ans Telefonnetz wurden sie erst 1994 angeschlossen – als letztes Land der Erde. Die Menschen leben hier seit Jahrhunderten nach dem Inati-System, einer Art Ur-Kommunismus, in dem alles geteilt wird.
Strom gab es bisher nur an wenigen Stunden am Tag – erzeugt von lärmenden Dieselgeneratoren. Der Treibstoff dafür musste Fass für Fass mit der Fähre aus Samoa herangeschafft werden – 200 Liter am Tag. Seit 2012 sorgt nun ein Solarkraftwerk rund um die Uhr für eine stabile Stromversorgung. Tokelau, das lange so rückständig war, ist damit das erste Land der Welt, das seinen Strom zu 100 Prozent aus Solarzellen bezieht. Wie hat sich das Leben dadurch verändert? Ulli Weissbach hat die Inselgruppe für ARTE besucht.