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© mckinsey.com | Wir befinden uns mitten in einer Energiewende, die sich ständig weiterentwickelt.

Energiewende gewinnt an Tempo – weltweit

McKinsey: Peak Oil schon 2025 – EE immer billiger – aber 1,5-Grad-Grenze wackelt immer noch.

Die Energiewende nimmt weltweit immer mehr Fahrt auf – der umfangreiche Jahresbericht „Global Energy Perspective 2022“ von McKinsey weckt vorsichtige Hoffnungen: Laut Prognose von McKinsey hat die Nachfrage nach Kohle ihren Höhepunkt bereits erreicht. Die weltweite Ölnachfrage könnte schon 2025 ihren Höhepunkt überschreiten. Dagegen würden Erneuerbare Energien immer günstiger – so seien die Kosten für Solarenergie inzwischen auf die Hälfte, für Windenergie um fast ein Drittel gesunken. Allerdings hätten die Emissionen weltweit noch nicht genug abgenommen, um die 1,5° C-Grenze der Erderwärmung nicht zu überschreiten – selbstdann nicht, wenn alle Länder ihre derzeitigen Verpflichtungen einhalten würden.

McKinsey & Company wertet für seinen Bericht regelmäßig die Daten von 55 Industriesektoren und mehr als 70 Energieprodukten und -brennstoffen in 146 Ländern aus.  Die Berechnungen wurden allerdings vor Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine im Zeitraum von August 2021 bis Februar 2022 durchgeführt – die Auswirkungen des Kriegs auf die globalen Energiemärkte sind daher noch nicht in den Berechnungen enthalten.

Dem  Report zufolge würden Erneuerbare Energien und Dekarbonisierungstechnologien fast das gesamte Investitionswachstum im Energiesektor ausmachen. Bereits heute sind 61 % der neu installierten erneuerbaren Kapazitäten preiswerter als die fossilen. Auch die Batteriekosten haben sich in den vergangenen vier Jahren nahezu halbiert. Nur die Klimabegrenzung steht noch in Frage: Trotz der aktuellen Regierungsverpflichtungen der 64 Länder, die mehr als 89 % der weltweiten Emissionen abdecken sowie den prognostizierten Technologietrends, könnte die globale Erwärmung bis 2100 voraussichtlich 1,7 bis 2,4° C betragen.

Mit einer steigenden Gasnachfrage rechnen die Studienautoren noch für weitere 10 bis 15 Jahre. Denn Gas sei zunächst schwer ersetzbar und reiche in alle Sektoren hinein. Erst auf längere Sicht würden Elektrifizierung, Nutzung Erneuerbarer Energien und die Einführung von grünem Wasserstoff die wichtigsten Ersatzstoffe für Gas. Die Stromnachfrage werde sich daher bis 2050 voraussichtlich verdreifachen, da die Sektoren elektrifiziert werden und der Marktanteil von Wasserstoff und wasserstoffbasierten Kraftstoffen steigen würde. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung könnte sich laut Schätzung bis 2035 verdoppeln.

Unter Annahme einer Verdoppelung des Weltwirtschaftswachstums und voraussichtlich zwei Milliarden Menschen mehr auf dem Planeten bis 2050 schätzen die Studienautoren, dass sich der Energieverbrauch lediglich um 15 Prozent erhöhen würde. Dabei setzen sie auf eine verbesserte Energieeffizienz im Gebäudesektor und die verstärkte Elektrifizierung im Verkehrssektor sowie in der Industrie.Mit zunehmender Dekarbonisierung der Sektoren könnten Erneuerbare Energien bis 2050 um das Dreifache wachsen und bereits 2030 rund 50 Prozent und 2050 rund 80 bis 90 Prozent der weltweiten Stromerzeugung ausmachen, heißt es in der Studie. Der Anteil von Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen werde bis 2050 auf rund zehn Prozent des weltweiten Endenergieverbrauchs steigen.

Parallel zum massiven Ausbau Erneuerbarer Energien sollte die Weltgemeinschaft auf den Einsatz von Technologien für die Abscheidung, Nutzung und Speicherung von Kohlenstoff (Carbon Capture Utilization and Storage – CCUS) setzen – vor allem zur Dekarbonisierung in CO2-intensiven Industrien wie Stahl oder Zement. Dabei verweist die Studie allerdings auf die aktuelle Unsicherheit hinsichtlich der Rentabilität. Die Transformation des Energiesystems müsse sehr viel schneller erfolgen, schließen die Studienautoren, um die notwendigen globalen Klimaziele zu erreichen. Um die Energiewende zu beschleunigen, sollten Investitionen in Energieerzeugung daher um vier Prozent pro Jahr steigen. Zudem seien sektorübergreifend Investitionen mit einem Volumen von weltweit bis zu 1,6 Billionen US-Dollar jährlich in Technologien zur Energieversorgung (etwa Ladeinfrastruktur, Produktion von Wasserstoff) und zur Dekarbonisierung in der Energieerzeugung notwendig. Der jährliche Gewinnzuwachs in diesen Technologiefeldern könnte bis zu fünf Prozent betragen, schätzen die Wirtschaftsexperten.

Neuer Energiemix: Strom, synthetische Kraftstoffe und Wasserstoff

Dass die Nachfrage nur um 15 Prozent steigen werde, sei vor allem auf Fortschritte bei der Energieeffizienz in Gebäuden, im Verkehr und in der Industrie sowie auf die Elektrifizierung zurückzuführen. Entsprechend verschiebe sich auch der globale Energiemix zu Gunsten kohlenstoffarmer Lösungen. Erneuerbare Energien werden bis 2050 um das Dreifache wachsen und bereits 2030 rund 50% und 2050 rund 80-90 % der weltweiten Stromerzeugung ausmachen. Gleichzeitig wird die Wasserstoffnachfrage bis 2050 um das Vier- bis Sechsfache steigen, vor allem im Straßenverkehr, in der Schiff- und in der Luftfahrt. Der Anteil von Wasserstoff und aus Wasserstoff gewonnenen synthetischen Kraftstoffen wird von heute rund 1% bis 2050 auf rund 10% des weltweiten Endenergieverbrauchs steigen.

Quellen:

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „SOLARIFY“ (gh) 2022 verfasst! 

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