‹ Zurück zur Übersicht
VDE/FNN | Zentrales Ergebnis: Wenn Anlagen statische Spannungshaltung in Abhängigkeit zur Spannung am Einspeisepunkt beherrschen, können bis zu 60 % mehr Erzeugungsanlagen an ein vorhandenes Verteilnetz angeschlossen werden.

© VDE/FNN | Zentrales Ergebnis: Wenn Anlagen statische Spannungshaltung in Abhängigkeit zur Spannung am Einspeisepunkt beherrschen, können bis zu 60 % mehr Erzeugungsanlagen an ein vorhandenes Verteilnetz angeschlossen werden.

FNN-Studie „Statische Spannungshaltung“: bis zu 60 % mehr Erneuerbare-Energie-Anlagen in bestehenden Netzen möglich

Voraussetzung dafür ist, dass sich Anlagen aktiv an der statischen Spannungshaltung beteiligen.

Die bereits in der Hoch- und Mittelspannung bewährte Einspeisung von Blindleistung in Abhängigkeit von der Spannung (Q(U)-Regelung) ist auch für die Niederspannung nutzbar.

Die Studie „Statische Spannungshaltung“ ist die zweite von vier Studien des Forums Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) zur Weiterentwicklung der Verteilnetze. Die Studie untersucht, inwiefern neue Anforderungen an Wechselrichter in der Niederspannung zur Integration zusätzlicher Erneuerbare-Energie-Anlagen in bestehende Verteilnetze beitragen können.

Eine Möglichkeit zur weitergehenden Integration von Erneuerbare-Energie-Anlagen in vorhandene Netze ist die Einspeisung von Blindleistung in Abhängigkeit von der am Einspeisepunkt bestehenden Spannung durch diese Anlagen (so genannte Q(U)-Regelung). Die technische und wirtschaftliche Effizienz dieses Ansatzes wurde im Rahmen der Studie untersucht.

Zentrales Ergebnis: Bei der Q(U)-Regelung reagieren Anlagen in Abhängigkeit von der am Einspeisepunkt bestehenden Spannung. Sie stützen damit aktiv die Spannung, die Netzstabilität wird signifikant verbessert. Dadurch lassen sich deutlich mehr Erneuerbare-Energie-Anlagen ohne zusätzlichen Netzausbau oder deutlich teurere Betriebsmittel wie den regelbaren Ortsnetztransformator anschließen. Wie viele genau, hängt von der Beschaffenheit des jeweiligen Netzes ab.

Die Untersuchung umfasst drei Modellnetze (ländlich, dörflich, vorstädtisch). Es zeigte sich, dass die Q(U)-Regelung besonders in Vorstadtnetzen effektiv ist. Hier lassen sich allein mit dieser Maßnahme bis zu etwa 60% mehr dezentrale Erzeugungsanlagen in einen bestehenden Netzstrang integrieren. In den beiden ländlichen Netztypen ist der Effekt mit jeweils bis zu 40 bis 50% immer noch sehr hoch.

Die Ergebnisse werden im Rahmen der weiteren Gremienarbeit bei VDE|FNN zur Überarbeitung der Anwendungsregel „Anforderungen an Erzeugungsanlagen im Niederspannungsnetz“ (VDE-AR-N 4105) in konkrete Anforderungen an Erzeugungsanlagen überführt.

Download

VDE/FNN | Untersuchte Maßnahmen zur Beeinflussung der statischen Spannungshaltung.
Quelle

VDE 2015

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren