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Haushalte nehmen Energieversorger nicht als Lösungsanbieter für Photovoltaik und Speicher wahr

Die Energiepreise sind schon länger ein viel diskutiertes Thema in Gesellschaft und Politik und haben im Kontext des Krieges in der Ukraine nochmals eine deutlich stärkere Brisanz erfahren. Hohe Preise für fossile Brennstoffe zum Heizen, Rekordwerte für Kraftstoffe an den Tankstellen und stetig steigende Strompreise stimulieren die Nachfrage nach erneuerbaren Energien. Die meisten Energieversorger sind nach wie vor als klassischer Lieferant fossiler Energieträger aktiv und wollen sich gleichzeitig als Akteur in der Energiewende positionieren. Wie erfolgreich dies bislang umgesetzt wurde, zeigt eine aktuelle Untersuchung des Bonner Markt- und Wirtschaftsforschungsunternehmens EUPD Research zur Sicht des privaten Endkunden auf deren Energieversorger. Diese Analyse ist Teil des diesjährigen Energiewende Awards, der gemeinsam mit The smarter E Europe und DCTI Deutsches CleanTech Institut an herausragende Energieversorger der DACH-Region verliehen wird.

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EUPD-Research | Energieversorger | Zum Vergrößern anklicken!

Gut die Hälfte der befragten 502 Hausbesitzerinnen und -besitzer sehen in ihrem Energieversorger den zentralen Ansprechpartner in allen Energiethemen. In Bezug auf die Energiewende beurteilen noch 45 Prozent der Befragten den Energieversorger als kompetenten Ansprechpartner. In der praktischen Umsetzung der Energiewende vermindert sich der Anteil der Befragungsgruppe, die den Energieversorger als Lösungsanbieter ansehen auf 39 Prozent. Lediglich ein gutes Drittel der Befragten traut deren Energieversorger zu, aktiv mit innovativen Produkten und Dienstleistungen zur Energiewende beizutragen.

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Als Entscheidungskriterium bei der Auswahl des aktuellen Energieversorgers zeigt sich der Preis für Strom und Wärme als dominant. Für 79 Prozent der befragten Haushalte fiel die Wahl auf den Energieversorger aufgrund eines attraktiven Preisangebotes für Strom. Wenngleich niedriger, entschieden sich 61 Prozent der Befragten für das preisgünstige Angebot an Wärme. Als ergänzende Kriterien neben dem Strompreis fließen für 50 bzw. 44 Prozent der Befragungsgruppe die Energiequellen als Ökostrom und die regionale Erzeugung in den Entscheidungsprozess mit ein. Gleichermaßen werden ökologisches Engagement und das Portfolio an Beratungsleistungen als relevante Entscheidungskriterien bei der Energieversorgerwahl herangezogen. Wie vorstehend dargestellt, sieht der private Haushalt beim Energieversorger weniger Kompetenzen als Lösungsanbieter. Dies bestätigt sich in den Auswahlkriterien, wobei lediglich jeweils ein Drittel der befragten Hausbesitzerinnen und -besitzer das Angebot des Energieversorgers an Solarstromerzeugung und -speicherung sowie solarer Wärme bzw. Wärmepumpe als entscheidungsrelevant erachten. Aufgrund des Angebotes im Bereich der Ladelösungen für Elektromobilität entschieden sich lediglich 29 Prozent der Befragungsgruppe für ihren Energieversorger.

EUPD-Research | Energieversorger
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Trotz der geringeren Relevanz im Entscheidungsprozess birgt das Angebot an Energiewende-Technologien Potentiale für die Energieversorger. Die aktuellen Befragungsergebnisse legen offen, dass gut die Hälfte der befragten Haushalte, die das Angebot an Photovoltaik und Stromspeicher als relevant betrachten, eine konkrete Investitionsabsicht in eine Photovoltaik-Anlage besitzen. Im Segment der Stromspeicher fällt diese Investitionsabsicht mit 60 Prozent nochmal deutlich höher aus. Hierbei besteht insbesondere mittelfristig eine höhere Investitionsabsicht, was auf einen deutlichen Bedarf an Nachrüstsystemen für bestehende Photovoltaik-Anlagen schließen lässt.

„Unsere langjährige Analyse von Energieversorgern der DACH-Region offenbart, dass sich die Versorger nicht immer ihrer Rolle in der Energiewende bewusst sind und dadurch Potentiale insbesondere als Lösungsanbieter beim Endkunden nicht realisiert werden. Mit dem Energiewende Award wollen wir, gemeinsam mit unseren Partnern The smarter E Europe und DCTI Deutsches CleanTech Institut, mit den jährlichen Award-Gewinnern Leuchttürme in der Energiewirtschaft aufzeigen.“, ergänzt Dr. Martin Ammon, Geschäftsführer der EUPD Research.

Quelle

EUPD Research 2022

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