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Kleine Windräder als Alternative zu “unschönen” Windparks und großen Windkraftanlagen

Manche Bürger mögen keine Windparks bestehend aus großen Windkraftanlagen, die weit in der Landschaft sichtbar sind. Kleinwindanlagen dagegen integrieren sich visuell sehr gut. Sogar Windkraft-Gegner schlagen des Öfteren vor, lieber viele Kleinwindräder zu nehmen. Ist dieser Vorschlag realistisch?

Windenergie ja bitte… aber nicht in meiner Nähe

Die Nutzung der Windenergie wird von einem Großteil der Bevölkerung befürwortet. Aber wenn in der Nähe des eigenen Hauses ein Windpark geplant wird, hört bei manchen Bürgern das Verständnis auf. Es greift das vielfach beschriebene NYMBY-Syndrom (Not In My Back Yard – Nicht in meinem Garten). Dieses Verhalten lässt sich bei diversen Bauprojekten erkennen, nicht nur bei Windkraftanlagen. Mit dem eigenen Auto fährt man gerne überall hin und beschwert sich über Staus. Aber eine den dichten Verkehr entlastende Umgehungsstraße in der Nähe des Eigenheims? Mittels einer Bürgerinitiative wird versucht, die neue Straße zu verhindern. Analog das Verhalten bei einem Windpark in der Nähe.

Große Windkraftanlagen prägen mancherorten das Landschaftsbild

Als zentralen Störfaktor führen Windkraftgegner eine visuelle Beeinträchtigung des Landschaftsbilds an. Gerne wird von der „Verspargelung“ der Landschaft gesprochen. Die Geister scheiden sich beim Thema Windparks: Die meisten Bürger sehen in großen Windenergieanlagen ein Zukunftssymbol, unerlässlich für eine saubere Energieversorgung und Eindämmung des Klimawandels.

Nach aktuellen Angaben des Fraunhofer IWES beträgt die durchschnittliche Nabenhöhe (Rotormitte) von im Jahr 2014 installierten Großwindkraftanlagen 115 m. Der durchschnittliche Rotordurchmesser liegt bei rund 100 Metern. Gesamthöhen der Windanlagen zwischen 150 und 200 m sind bei Windparks mittlerweile üblich. Aus gutem Grund: Vor allem im Landesinneren wird man die notwendige mittlere Windgeschwindigkeit nur in diesen Höhen erreichen können. Die Windressourcen beeinflussen entscheidend die jährliche Stromproduktion und damit die Wirtschaftlichkeit des Windenergie-Projekts.

Kleine Windkraftanlagen in der Landschaft nicht sichtbar

Bei typischen Masthöhen meistens unter 30 Metern und Rotordurchmessern selten über 9 Metern sind kleineWindräder nicht mehr sichtbar, wenn man sich wenige hundert Meter vom Windrad entfernt. Das Foto rechts zeigt eine Kleinwindkraftanlage mit einer Leistung vom 5 kW auf einem 18 m hohen Gittermast, der Rotordurchmesser beträgt rund 5 Meter. Die Entfernung zur Anlage, die sich in der Mitte des Hofes befindet, beträgt rund 500 Meter (siehe grüner Pfeil im Foto). Das Kleinwindrad in der Bildmitte kann man kaum erkennen. Ein 30 m hoher Mast mit einem 9-Meter-Rotor würde visuell ebenso wenig ins Gewicht. Diese harmonische Einbettung ins Landschaftsbild ist einer der Gründe für das große Interesse an Kleinwindkraftanlagen.

Häufiges Argument: Lieber die Kleinen nehmen!

Vor allem bei Windkraftgegnern und Bürgerinitiativen zur Verhinderung von Windparks begegnet man häufiger dem Argument, dass anstatt von wenigen, aber weit sichtbaren Multimegawatt-Windanlagen viele kleine Windkraftanlagen genommen werden sollten. Die kleinen Windräder würden sich doch viel besser in die Landschaft integrieren. Nach dem Motto: In die Fläche gehen, nicht in die Höhe. Bei der Suche nach Windpark-Alternativen wird dann gerne  eines der fragwürdigen Kleinwind-Konzepte als Vorbild genannt, oft unter Verwendung vertikaler Windkraftanlagen. Hier ein besonders skurriles Beispiel aus den USA.

Kurzversion dieses Konzepts: Viele 10 Meter hohe vertikale Windräder können in der Summe günstiger Strom produzieren als die gängigen Großwindkraftanlagen. Kleine Vertikalläufer als Ersatz für große Horizontalläufer mit dem Argument niedrigerer Stromgestehungskosten vorzuschlagen ist schlichtweg absurd. Wer mit einer Windkraftanlage möglichst günstig und zuverlässig Strom erzeugen will, kommt an Anlagen mit horizontaler Rotorachse nicht vorbei.

Kleinwindanlagen und große Windparks: Unterschiedliche Marktsegmente

Kleinwindräder und Großwindkraftanlagen sind zwei unterschiedliche Marktsegmente mit konträren Nutzungskonzepten und Betreibergruppen. Kleinwindkraftanlagen werden neben dem Verbraucher aufgestellt und erzeugen Strom für dessen Eigenverbrauch, eine Einspeisung ins öffentliche Stromnetz ist nicht wirtschaftlich. Aufgrund der niedrigen Aufstellungshöhe sind die Windbedingungen des Grundstücks ein kritischer Erfolgsfaktor. Nicht jedes Grundstück ist geeignet.

Windparks bzw. Großwindkraftanlagen produzieren dagegen in großen Mengen Strom für die Allgemeinheit und speisen diesen ins öffentliche Netz ein. Sie werden auf Vorrangflächen mit  dem notwendigen Abstand zu Siedlungsgebieten gestellt. Der Vergleich von Multimegawatt-Windräder mit Kleinwindkraftanlagen ist wie der von Äpfel und Birnen.

Große Windräder produzieren erheblich mehr Strom

Ein Unterschied zwischen Kleinwindkraft und Großwindkraft sticht besonders hervor: Die installierte Leistung und damit verbunden die jährlichen Stromerträge. Es gibt keine offizielle Statistik zur Installation von Kleinwindkraftanlagen in Deutschland, aber auf Grundlage einer realistischen Schätzung beträgt die pro Jahr installierte Leistung zurzeit nicht mehr als 10 MW. Darunter befinden sich auch Mini-Windräder mit wenigen hundert Watt. Insgesamt werden somit durchaus mehrere Tausend Kleinwindanlagen installiert, nur die mittlere Leistung pro Anlage ist im Vergleich mit Großwindkraftanlagen sehr niedrig. Betrachtet man die offizielle Statistik zur auf dem Land installierte Großwindkraft (Onshore), so wurden im Jahr 2013 rund 3.000 MW und im Jahr 2014 sogar über 4.600 MW installiert.

Fazit: Kleinwindanlagen kein Ersatz für Windparks

Das Fazit ist somit klar: Wenn man die Stromversorgung sukzessive auf Erneuerbare Energien umstellen will, kommt man an Windparks bestehend aus Großwindkraftanlagen nicht vorbei. Nur mit Multimegawatt-Windturbinen kann die notwendige Strommenge produziert werden, um auch Städte und Industrie mit grünem Strom zu versorgen.

Kleinwindkraftanlagen sind für diejenigen eine Option, die eine eigene Immobilie in windstarker Lage besitzen und den eigenen Windstrom größtenteils selbst verbrauchen können. Es gibt technisch ausgereifte und effiziente Kleinwindanlagen, die eine optimale Ergänzung zu Solarstromanlagen sind, da so übers ganze Jahr sauberer Strom produziert werden kann. Kleinwindanlagen können allerdings nicht als Alternative zu großen Windparks angesehen werden.

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Quelle

www.Klein-Windkraftanlagen.com | Patrick Jüttemann 2015

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