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pionierkraft.de | Auch der Mieter des Obergeschosses kann seit der Installation des "Pionierkraftwerks" den Solarstrom aus der 10-Kilowatt-Dachanlage beziehen.

© pionierkraft.de | Auch der Mieter des Obergeschosses kann seit der Installation des "Pionierkraftwerks" den Solarstrom aus der 10-Kilowatt-Dachanlage beziehen.

Pionierkraft testet erfolgreich: Solarstrom mit dem Nachbarn teilen

Das bayerische Start-up hat erfolgreich den Testlauf einer Referenzanlage abgeschlossen. Es geht darum, dass in Mehrfamilienhäusern auch jene Solarstrom beziehen können, denen die Photovoltaik-Anlage nicht gehört.

Die Idee haben viele, allein die Umsetzung ist derzeit noch schwierig: Wie kann ich als Besitzer einer Photovoltaik-Anlage meinen Solarstrom mit den Nachbarn teilen. Das Münchner Start-up Pionierkraft hat einen Prototyp entwickelt, der dies ermöglicht und einen Feldversuch nun erfolgreich abgeschlossen. Seit Mitte April läuft die Referenzanlage in einem Zweifamilienhaus in der Allgäuer Ortschaft Seeg. Der Betreiber der Photovoltaik-Anlage versorgt seither die Mieter des Obergeschosses mit Solarstrom. Dies funktioniere stabil und sei damit der entscheidende Schritt hin zur Serienreife, heißt es von Pionierkraft.

Drei Jahre lang hat das Start-up zur Entwicklung des Prototypens gebraucht. Er sei nun im Keller des Zweifamilienhauses installiert worden. Dies habe nur vier Stunden gedauert, inklusive der Anbindung der Photovoltaik-Anlage mit 10 Kilowatt Leistung, der Konfiguration und der ersten Funktionstests. Seither läuft die Stromlieferung unter den Nachbarn reibungslos. „Wenn etwas technisch völlig Neues nach jahrelanger Entwicklungsarbeit das Labor verlässt und unter ganz realen Bedingungen erstmals draußen eingesetzt wird, ist das natürlich schon sehr spannend“, sagt Pionierkraft-Mitbegründer Andreas Eberhardt. Die Überwachung der Anlage läuft seither aus der Ferne – vom Firmensitz in München aus.

Zu den bisher gesammelten Erfahrungen heißt es von dem Start-up: „Alle technischen und wirtschaftlichen Annahmen wurden im Live-Betrieb außerhalb des Labors verifiziert.“ Auch das Zusammenwirken des „Pionierkraftwerks“ und dem parallelen Strombezug vom örtlichen Energieversorger erwies sich demnach als „technisch unproblematisch“. Auf Basis der Echtzeitdaten sei die Hardware weiter optimiert worden. Zudem gewinne Pionierkraft aus dem Feldversuch wichtige Daten für die bevorstehende Zertifizierung und anschließende Serienfertigung.

Der örtliche Netzbetreiber, das deutsch-österreichische Unternehmen Elektrizitätswerke Reutte (EWR), sei maßgeblich in das Pilotprojekt involviert gewesen. Es unterstützte die Installation in Seeg und überzeugte sich durch eigene Tests von der Einhaltung der Normen und technischen Anschlussbedingungen, hieß es von Pionierkraft. Gemeinsam mit EWR sei nun ein weiteres Pilotprojekt in Tirol geplant.

 

Pionierkraft | Die Entwicklung dauerte Jahre, die Installation des „Pionierkraftwerks“ im Keller des Zweifamilienhauses nur vier Stunden.
Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „pv-magazine“
(Sandra Enkhardt) 2020
 verfasst
– der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von Sandra Enkhardt 2020 weiterverbreitet
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