Preissteigerungen können globalen Photovoltaik-Zubau nicht stoppen
… mehr als 200 Gigawatt für 2022 erwartet.
Im vergangenen Jahr hat der europäische Photovoltaik-Verband ein Wachstum der weltweit neu installierten Photovoltaik-Leistung um 18 Prozent auf 138,2 Gigawatt. Bis 2025 könnten nach den Prognosen 1,8 Terawatt Photovoltaik installiert sein.
Im vergangenen Jahr lag der weltweite Photovoltaik-Zubau bei 138,2 Gigawatt, wie es bei der digitalen Präsentation des „Global Market Outlooks for Solar Power 2021-2025“ von Solarpower Europe hat im Zuge der The Smarter E Industry Days hieß. Führend bei den Neuinstallationen seien dabei China mit einem Zubau von 48,2 Gigawatt, was ein Anteil von mehr als einem Drittel des Weltmarktes bedeutet. Auf den weiteren Plätzen folgten Solarpower Europe zufolge die USA mit 19,2 Gigawatt, Vietnam mit 11,6 Gigawatt, Japan mit 8,2 Gigawatt und Australien mit 5,1 Gigawatt. Auf Platz sechs liegt Deutschland mit seinen 4,9 Gigawatt Zubau 2020. Mit Spanien, wo vergangenes Jahr 3,5 Gigawatt neu installiert wurden, findet sich auf Platz neun ein weiteres europäisches Land in den Top 10. In allen führenden Märkten zog der Photovoltaik-Zubau trotz Corona-Pandemie 2020 teilweise stark an. Einzige Ausnahme war Indien mit einem Rückgang von 8,8 auf 3,9 Gigawatt neu installierte Photovoltaik-Leistung im vergangenen Jahr.
Die Steigerung des Zubaus um 18 Prozent gegenüber 2020 bezeichnete der Verband angesichts der anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie als gewaltig. „Ein weiterer bedeutender Meilenstein aus dem Jahr 2020 war die Tatsache, dass die globale kumulative Photovoltaik-Kapazität 773,2 Gigawatt erreichte und damit zum ersten Mal ein dreiviertel Terawatt überschritt“, hieß es von Solarpower Europe weiter. Nach seinen Prognosen sollte die global installierte Photovoltaik-Leistung damit 2022 die Marke von einem Terawatt erreichen und überschreiten. Auch verschiedene Preissteigerungen entlang der solaren Wertschöpfungskette würden die steigende Nachfrage nicht ausbremsen. Solarpower Europe geht von einer weiteren deutlichen Steigerung des Photovoltaik-Zubaus weltweit in den kommenden Jahren aus.
Für dieses Jahr wird eine neu installierte Leistung von 163 Gigawatt erwartet. Im nächsten Jahr könnte dann mit 203 Gigawatt erstmals die Marke von 200 Gigawatt überschritten werden. Die Prognosen für 2023 bis 2025 liegen bei Solarpower Europe auf sukzessivem Wachstum des Photovoltaik-Weltmarkts über 225 Gigawatt auf 239 Gigawatt bis hin zu 266 Gigawatt im Jahr 2025. Gemäß dieses mittleren Szenarios würde die global installiert Photovoltaik-Leistung damit Mitte des Jahrzehnts bei 1,8 Terawatt liegen – unter optimalen Bedingungen könnten es auch bis zu 2,1 Terawatt sein.
Im vergangenen Jahr haben dem Bericht zufolge 18 Länder mehr als ein Gigawatt Photovoltaik zugebaut – im Vergleich dazu waren es 2019 noch 17 und 2018 erst 11 Länder. Bis 2023 erwartet Solarpower Europe, dass 29 Länder weltweit diese Marke übertreffen werden. „Die Photovoltaik hat uns wieder einmal überrascht, indem es alle Erwartungen übertroffen und einen neuen Installationsrekord aufgestellt hat, trotz der schweren Folgen von COVID-19“, erklärte Walburga Hemetsberger, CEO von Solarpower Europe. Analysten waren wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr eher von einem Nachfragerückgang ausgegangen. „Die meisten Länder schnitten weitaus besser ab als erwartet, was auf die historische Kostenwettbewerbsfähigkeit und Vielseitigkeit der Solarenergie zurückzuführen ist“, so Hemetsberger.
Die Zukunft für die Photovoltaik sei dabei noch rosiger. Die für 2025 erwarteten 266 Gigawatt Zubau im mittleren Szenario entsprächen der kumuliert installierten Photovoltaik-Leistung aus dem Jahr 2015. Michael Schmela, Head of Market Intelligence bei Solarpower Europe, ergänzte: „In der Tat erwarten wir bis zum nächsten Jahr einen Anstieg des globalen Solarmarktes um 25 Prozent auf 203 Gigawatt, womit die jährlichen Photovoltaik-Installationen erstmals die 200-Gigawatt-Marke überschreiten werden. Dies ist besonders beeindruckend, wenn man bedenkt, dass das Überschreiten der 200-Gigawatt-Schwelle im Jahr 2022 nur fünf Jahre nach dem Erreichen der 100-Gigawatt-Schwelle erfolgen würde.“
Quelle
Der Bericht wurde von der Redaktion „pv-magazine“ (Sandra Enkhardt) 2021 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von Sandra Enkhardt 2021 weiterverbreitet werden! | Mehr Artikel von Sandra Enkhardt | „pv magazine“ 02/2021 | Online bestellen!