Solarenergie in Deutschland – Statistiken & Infos in 2022
Solarenergie ist gefragter denn je. Dass sie weiter ausgebaut werden muss, steht spätestens seit der Energiekrise 2022 außer Frage. Aber wie steht es eigentlich um Photovoltaik in Deutschland?
Wolfgang Gründinger, Chief Evangelist bei Enpal, hat die relevantesten Zahlen zusammengetragen – von der Stromerzeugung, über vermiedene Treibhausgase, bis hin zu Subventionen und Recycling.
Wie hoch ist der Anteil der Solarenergie in Deutschland?
Unter den erneuerbaren Energien ist Solarenergie mit über 20 Prozent hinter Windkraft die zweitwichtigste erneuerbare Energiequelle. Laut Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (Fraunhofer ISE) lag der Anteil der Solarenergie am gesamten Strommix 2021 bei 8,9 Prozent. Das ist etwa doppelt so viel wie noch vor zehn Jahren. Insgesamt stammten rund 42 Prozent des gesamten erzeugten Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien, bis 2030 sollen es mindestens 80 Prozent sein.
Wie viele Solaranlagen gibt es in Deutschland?
Ende Juni 2022 gab es in Deutschland über 2,2 Millionen PV-Anlagen, das entspricht 2 von 16 Häusern, die mit einer Anlage ausgestattet sind.
Ist die Sonneneinstrahlung in Deutschland ausreichend für eine PV-Anlage?
Ja! Zwar nehmen die Stromerträge von Süden nach Norden leicht ab, trotzdem ist überall in Deutschland die Sonneneinstrahlung ausreichend, um eigenen Solarstrom lohnenswert zu produzieren. Im Durchschnitt rechnet man in Deutschland übrigens mit einer jährlichen Sonneneinstrahlung von 1.000 kWh pro Quadratmeter.
Welches Bundesland erzeugt am meisten Solarstrom?
Bayern ist das Bundesland, das am meisten Solarstrom in Deutschland produziert. Zum Ende des Jahres 2020 waren dort Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von über 14.500 Megawatt (MW) installiert. Auf Platz zwei unter den Bundesländern liegt Nordrhein-Westfalen mit rund 6.000 MW.
Wie viel CO2 wird durch Photovoltaik in Deutschland vermieden?
Laut Fraunhofer Institut wurden in Deutschland in 2020 ca. 35 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Das entspricht dem jährlichen Stromdurchschnittsverbrauch von 2,8 Millionen Deutschen.
Wie hoch ist die Einspeisevergütung für Solarstrom in 2022?
In 2022 beträgt diese je nach Anlagengröße bis zu 8,2 ct/kWh. Seit der Einführung der Vergütung im Jahre 2000 ist die Einspeisevergütung um ca. 90 Prozent gesunken.
Wird die PV-Forschung finanziell unterstützt?
In 2020 flossen rund 86 Millionen Euro in die Photovoltaik-Forschung. Das sind allerdings nur etwa 7 Prozent der gesamten Förderungsmittel für die Energieforschung in 2020.
Wie werden PV-Anlagen recycelt?
Durch das Elektro- und Elektronikgerätegesetz von 2015 ist festgelegt, dass die Recyclingquote bei Solaranlagen mindestens 80 Prozent betragen muss. Solarmodule bestehen zum Großteil aus Glas, Aluminium und Kunststoffen. Bis zu 95 Prozent des Materials sind daraus gemacht. Beim Recycling wird der Alurahmen entfernt und das Aluminium wiederverwertet. Das Glas kann mit derzeitigen Standardverfahren nicht einwandfrei vom Laminat getrennt werden und wird daher überwiegend zu Schaumglas (Foamglas) weiter verwertet. Verfahren zur besseren Trennung befinden sich in der Erprobung – sie lohnen sich aber erst, wenn die Menge ausgedienter Solarmodule wächst.
Wie wichtig ist Solarstrom für den Straßenverkehr?
E-Autos haben eine deutlich bessere Klimabilanz als normale Verbrenner. Während Verbrennungsmotoren im Bestfall einen Wirkungsgrad von ca. 40 Prozent erreichen, nutzen E-Autos hocheffiziente Motoren mit einem Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent. Wenn die E-Autos dann auch noch mit Solarstrom aufgeladen werden, sinken sowohl Treibhausgas-Emissionen als auch Kosten für die Eigentümer deutlich.
Quelle
Enpal GmbH 2022 | Dr. Wolfgang Gründinger | Wolfgang Gründinger vom Berliner Solarenergie-Startup Enpal