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pixabay.com | blickpixel | Begehrtes Objekt – auch für Diebe: Photovoltaik-Freiflächenanlage. larmanlagen, Warnschilder und Kennzeichnung sollen Diebe abschrecken.

© pixabay.com | blickpixel | Begehrtes Objekt – auch für Diebe: Photovoltaik-Freiflächenanlage. larmanlagen, Warnschilder und Kennzeichnung sollen Diebe abschrecken.

Solarmodule bei Dieben immer beliebter

Solarparks stehen im Fokus organisierter Diebesbanden, die Schäden gehen in die Millionen. Ein Sonderkommando der Polizei und moderne Sicherheitstechnik stellen sich dem entgegen. Auch Windparkbetreiber haben mittlerweile aufgerüstet.

227 gestohlene Solarmodule, 40.000 Euro Schaden: Das ist die Bilanz eines Diebstahls aus einem Solarpark in Roßla in Sachsen-Anhalt Anfang des Jahres. Nach Polizeiangaben konnten die Diebe entkommen. Im März 2016 hatte es in der Gemeinde schon einen ähnlichen Fall gegeben: Unbekannte entwendeten 111 Module und sorgten damit für einen Schaden von circa 22.000 Euro.

Um den Jahreswechsel in der Uckermark in Brandenburg: Nachdem ein Sturm eine Lagerhalle beschädigt hatte, wurden die Solarmodule vom betroffenen Teil des Dachs demontiert und in der Halle gelagert. Diebe drangen anschließend nicht nur in die Halle ein und entwendeten die abgebauten Module, sondern stiegen gleich noch auf den intakten Teil des Dachs, um die restliche Anlage mitgehen zu lassen.

Das sind nur drei Beispiele. Schon seit Jahren haben Betreiber von Photovoltaik-Anlagen mit Diebstählen zu kämpfen. Der Schaden geht allein in den ostdeutschen Bundesländern in die Millionen. Im Fokus der Täter stehen vor allem Sonnenkollektoren und Wechselrichter. Das Landeskriminalamt (LKA) Thüringen etwa spricht von 14 Diebstählen 2016, die zusammen einen Schaden von 410.000 Euro verursachten.

In Sachsen, teilte das zuständige LKA mit, habe es 54 Fälle im Jahr 2015 mit einem Schaden von 344.000 Euro gegeben. Mecklenburg-Vorpommern vermeldete von Januar bis November laut Behörde 33 Fälle mit einem Gesamtschaden von sogar rund 1,3 Millionen Euro. Deutlich niedriger sind die Zahlen hingegen in Niedersachsen. Auf Anfrage teilte das LKA dort mit, dass es 2015 vier Fälle von Solar-Diebstählen gab. Auch in den Vorjahren war die Zahl einstellig.

In den meisten Fällen entsteht dem Parkbetreiber Schätzungen zufolge ein Schaden im fünfstelligen Bereich, je nach Art, Anzahl und Alter der gestohlenen Komponenten. „Der weitaus größere Schaden wird laut Angaben der Betreiber jedoch durch Ertragsausfall, Wiederbeschaffung, erhöhte Versicherungsprämien und nachfolgende zusätzliche Sicherungsmaßnahmen verursacht“, sagt Karina Schulter aus der Pressestelle des Landespolizeipräsidiums Brandenburg.

Hier können Sie den Hintergrund weiterlesen

Quelle

Der Hintergrund wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (Michael Hahn) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!     

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