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„Strombank“ testet neue Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien

Wie bei einem Kreditinstitut, bei dem Geld hinterlegt und bei Bedarf abgehoben werden kann, soll bei der Strom-„Bank“ erneuerbar erzeugte Elektroenergie gespeichert und bei Bedarf genutzt werden.

Mitte Dezember wurde das Herzstück des Projekts eingeweiht: ein Lithium-Ionen-Batteriespeicher von ads-tec, an welchen PV-Anlagen und Blockheizkraftwerke angeschlossen sind. ads-tec stellt zudem die so genannte Strombank-App bereit: Diese visualisiert Stromerzeugungs-, Speicher- und Verbrauchsdaten – ähnlich einem Bankkonto weiß man jederzeit, wie viel Strom gerade im Speicher vorhanden ist und anstatt mit Euro, wird mit Watt gehandelt.

Die Menge von dezentral erzeugter Energie aus hocheffizienten oder erneuerbaren Anlagen wie Blockheizkraftwerken und Wind- oder Photovoltaikanlagen steigt stetig. Im Projekt „Strombank“ untersucht ads-tec zusammen mit der MVV Energie und weiteren Partnern ein neues Modell zur effizienten Nutzung von Strom aus lokaler Erzeugung. Die Strombank wurde offiziell am Montag, 15.12.2014 im Gebiet Rheinau im Mannheimer Süden eingeweiht. Zentrales Thema des Projekts ist ein ads-tec Lithium-Ionen-Batteriespeicher im 20-Fuß-Containerformat mit einer Speicherkapazität von 100 kWh, der an das Niederspannungsnetz der MVV Energie angebunden ist.

Angeschlossen an den Energiespeicher sind 14 private Haushalte und vier Gewerbebetriebe, die Strom aus Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerken erzeugen. In diesem Zusammenhang spricht man von einem Quartierspeicher: Strom aus unterschiedlichen lokalen Erzeugungsanlagen, der nicht sofort genutzt wird, fließt in den Speicher ein. So steht jedem Teilnehmer abhängig unter anderem von der Leistung der angeschlossenen PV-Anlage ein virtuelles Kontingent im Speicher zur Verfügung. Die Haushalte können so ihren selbst erzeugten Strom speichern und später aus dem Speicher für den eigenen Verbrauch wieder entnehmen. Alle 18 Teilnehmer wurden ausgestattet mit speziellem Messequipment bestehend aus Smart Meter sowie Firewall von ads-tec, mit welchem alle Daten der Erzeuger im ads-tec Energy-Management-System Big-LinX® zentral gesammelt und ausgewertet werden können. Über die von ads-tec entwickelte Strombank-App können alle Teilnehmer mit einem Tablet Computer wie bei einem Online-Bankkonto „ihren Strom“ überwachen. „Mit der Strombank ist Strom plötzlich greif- und erfassbar – vergleichbar mit unserem Geld auf dem privaten Bankkonto. Die Menge des selbst erzeugten Stroms, die eigenen Verbrauchsdaten sowie die Strommenge, die in der Batterie gespeichert wird und später wieder nutzbar ist, werden so visualisierbar und nachvollziehbar“, ergänzt Thomas Speidel, Geschäftsführer von ads-tec.

Für einen Energieversorger bringt dies darüber hinaus interessante und hilfreiche Informationen hinsichtlich Nutzerverhalten und Verbrauchswerte, um für die Zukunft bestmöglich planen zu können. Mit Hilfe des Speichers werden zudem die Stromnetze entlastet und Leistungsverluste vermieden. „Mit der Strombank erproben wir die lokale Vernetzung von Erzeugung und Verbrauch. So schaffen wir die Voraussetzung dafür, dass immer mehr erneuerbare Erzeugungsanlagen in die Netze eingebunden werden“, sagte Dr. Werner Dub, Technikvorstand von MVV Energie. Die Strombank zeige, wie vorhandene Speichertechnik mit dem passenden Betriebskonzept bereits heute im realen Einsatz diesen Zweck erfülle.

Am Projekt „Strombank“ sind neben ads-tec und der Mannheimer MVV Energie auch das Institut für Photovoltaik sowie das Zentrum für interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung (ZIRIUS) der Universität Stuttgart und der Mannheimer Netzbetreiber Netrion GmbH beteiligt. Das Forschungsvorhaben wird aus Mitteln des baden-württembergischen Umweltministeriums gefördert. Das Projekt ist deutschlandweit mit das einzige, in welchem über ein Jahr lang Eckdaten von PV-Anlagen gesammelt und ausgewertet werden.

Quelle

adstec 2015

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