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photocase.de | MongognoM | Heizen und Kochen mit Gas ist in den vergangenen Jahren kaum billiger geworden – obwohl die Gasimport-Preise seit Jahren sinken.

© photocase.de | MongognoM | Heizen und Kochen mit Gas ist in den vergangenen Jahren kaum billiger geworden – obwohl die Gasimport-Preise seit Jahren sinken.

Studie: Haushalte zahlten zu viel für Gas

Nicht nur der Ölpreis ist durch die weltweite Ölschwemme in den Keller gerauscht. Auch der Importpreis für Gas ist in Deutschland 2015 stark gesunken, und zwar um mehr als ein Fünftel.

Weil die Gasunternehmen das aber nicht an die Verbraucher weitergeben würden, mache sich der niedrige Preis für letztere kaum bemerkbar, heißt es in einer Studie der Hamburger Forschungsagentur Energycomment im Auftrag der Bundestagsfraktion der Grünen. Zehn Prozent zahlen die Verbraucher demnach zu viel.

Die Kosten für die Gasimporte seien von knapp drei Cent pro Kilowattstunde im ersten Halbjahr 2012 auf knapp zwei Cent im zweiten Halbjahr 2015 abgerutscht. Und der Trend gehe weiter in diese Richtung, so die Studie. Das liegt vor allem an neuen Fördermethoden wie dem Fracking und an der Verflüssigung von Gas (LNG), die einen günstigen Transport des Energieträgers in großen Mengen in Tankern erlaubt.

Die niedrigeren Kosten werden laut der Studie nicht an die Kunden weitergereicht: Weder 2014, als eine Senkung der Tarife um fast 50 Cent pro Kilowattstunde möglich gewesen wäre, noch 2015, als die niedrigen Kosten zu einer Senkung auf 5,72 Cent pro Kilowattstunde hätten führen müssen, die Preise aber nur leicht auf 6,38 Cent pro Kilowattstunde fielen. „Daraus ergibt sich 2015 eine zusätzliche Belastung der Verbraucher von 0,66 Cent pro Kilowattstunde“, heißt es in der Studie. Während einem Durchschnittshaushalt mit 20.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch dadurch in diesem Jahr Jahr 132 Euro entgingen, konnte die Gaswirtschaft insgesamt 1,3 Milliarden Euro zusätzlich einstreichen.

Etwa die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland wird mit Erdgas beheizt. Die kaum sinkenden Gaspreise haben allerdings auch ihr Gutes: Sie animieren die Haushalte zu geringerem Energieverbrauch; außerdem werden Alternativen zu Gasheizungen, etwa Ökoenergien, attraktiver.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | bra 2015

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