Was ist eine Brennstoffzellen-Heizung?
Bei der Brennstoffzellen-Heizung handelt es sich um eine neue Technologie mit irreführendem Namen.
Sie weist gegenüber anderen Anlagen viele Vorteile auf, doch: Noch sind die Brennstoffzellen relativ teuer. Ein Förderprogramm soll Abhilfe schaffen. Seit rund zwei Jahren sind sogenannten Brennstoffzellen-Heizungen in Handel erhältlich. Damit diese neue Technologie den Marktdurchbruch schafft, wird sie ab 2016 mit einem neuen Technologieeinführungsprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert.
Und so funktioniert die Heizung: In der Brennstoffzelle reagieren Wasserstoff und Sauerstoff kontrolliert und ohne Verbrennung zu Wasser. Dabei erzeugen sie Strom und Wärme gleichzeitig. Der Wasserstoff wird über einen sogenannten „Reformer“ aus Erdgas gewonnen. Die Brennstoffzellen-Heizung kann in jedem Gebäude installiert werden, in dem ein Erdgasanschluss vorhanden ist. Der Vorteil: Das elektrochemische Verfahren hat einen besonders hohen Wirkungsgrad von über 90 Prozent. Zudem ist die Anlage leise, vibrationsarm und hat einen geringen Wartungsaufwand. Allerdings: Noch sind die Brennstoffzellen relativ teuer.
Eigentlich ist der Name irreführend: Mit der Brennstoffzellen-Heizung schafft man sich nicht nur einen Heizkessel, sondern sein eigenes kleines Blockheizkraftwerk an, das zum einen Wärmeenergie zum Heizen und für die Warmwasseraufbereitung liefert, zum anderen anteilig elektrische Energie. Nach EU-Richtlinien gilt die Brennstoffzellen-Heizung als hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage (KWK). Am effizientesten ist die Anlage, wenn sie das gesamte Jahr über Wärme und Strom erzeugt. Ein Haushalt kann sich so auch zunehmend unabhängig von den Strompreisen machen. Und: Laut der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) sinken auch die CO2-Emissionen um rund ein Drittel – verglichen mit Strom aus dem Netz und einem Gas-Brennwert-Heizkessel.
Bisher sind die Brennstoffzellen-Heizungen in Deutschland noch unbekannt und wenig etabliert. In anderen Ländern ist dies nicht so: In Japan wurden beispielsweise im Rahmen eines staatlichen Förderprogramms schon über 100.000 Anlagen in Häusern eingebaut.